
Streetfishing: Dein urbanes Angel-Abenteuer beginnt!
Immer mehr Menschen entdecken einen aufregenden Trend in deutschen Städten: das Streetfishing. Diese urbane Angelmethode, die ihren Ursprung in Frankreich hat, zieht mittlerweile die Aufmerksamkeit vieler Großstädter auf sich. Da Städte meist um Flüsse herum entstanden sind, hat diese Möglichkeit des Angelns eine sehr große Zielgruppe.
Ob an Flüssen, Kanälen oder kleinen Teichen mitten in der Stadt, Streetfishing bringt die Jagd nach dem Fisch direkt in das städtische Leben. Neugierige Blicke der Passanten gehören dabei genauso zum Erlebnis wie die spannende Suche nach den besten Angelspots und ein kleines bisschen Naturfeeling in einer sonst Menschen geschaffenen Umgebung.
Besonders in Metropolen wie Hamburg und Berlin hat sich diese zeitsparende und schnelle Erreichbarkeit des Angelns etabliert. Durch die gute Vernetzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Stadtangler auch nicht auf ein Auto angewiesen, sondern kann ganz bequem seine Spots per Bahn, Fahrrad oder Bus erreichen. Du kannst direkt nach der Arbeit oder in der Mittagspause deine Rute auswerfen und dem Hobby nachgehen.

Streetfishing in der hektischen Großstadt.
Die richtige Ausrüstung: Welche Basics brauchst du fürs Streetfishing?
Die Grundlage beim Urban-Fishing ist eine Ausrüstung, die speziell für die vorkommenden Fische in den urbanen Gewässern ausgelegt ist. Besonderes Augenmerk haben Barsche und Zander in den Metropolgewässern. Je nach Zielfisch solltest du hier eine Barschrute mit circa 15 Gramm Wurfgewicht verwenden und beim Zander etwas stärker mit circa 40 bis 50 Gramm Wurfgewicht kalkulieren.
Für die Rolle wird häufig ein 2500er Modell auf Barsch empfohlen. Beim Zander darf es dagegen etwas schwerer sein und du bist mit einer 3000er - 4000er Rolle gut bedient. Diese Modelle bieten genug Kapazität für dünne geflochtene Schnur als Hauptschnur. Ein Fluorocarbon-Vorfach in der Stärke von 0,20 mm bis 0,35 mm ist unverzichtbar, da geflochtene Schnüre nicht nur gut sichtbar, sondern auch unempfindlich gegen Abrieb sind.
Diese Kombination aus Leichtigkeit und Stabilität minimiert die Gefahr von Schnurrissen und sorgt für ein unauffälliges Auftreten unter Wasser. Eine wichtige Unterstützung bei deinem Fang ist eine ausreichend lange Landehilfe. Kanäle haben oftmals einen großen Abstand in der Höhe von Wasser zu deinem Stehplatz. Deswegen empfiehlt sich hier ein Spundwandkescher, um auch an schwierigen Stellen die Fische sicher landen zu können.
Eine kleine Köderbox mit verschiedenen Ködern und Zubehör ist alles, was du sonst noch brauchst. Wichtiges zusätzliches Tackle sind Dropshot-Bleie, Geschoss-Bleie für Texas- und Carolina-Rigs, Haken, kleine Glasperlen, Wobbler und Gummifische an Jighaken.
Die besten Methoden für erfolgreiches Streetfishing
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Dropshot-Methode:
Diese Methode ist besonders im Winter und in kalten Monaten effektiv, weil der Köder bei dieser Montage sehr langsam geführt werden kann. Der Haken ist oberhalb eines kleinen Bleigewichts befestigt, sodass der Köder über dem Gewässerboden „schwebt“ und durch leichte Bewegungen gezielt Fische anlockt. Gerade die langsame Köderpräsentation erhöht die Erfolgschancen, weil sich viele Fische bei niedrigen Temperaturen nur träge bewegen. Die Dropshot-Montage eignet sich besonders gut für Barsche und Zander, die gerne in Grundnähe jagen und auf eine präzise und kontrollierte Präsentation reagieren. Außerdem vermeidest du Abrisse durch Hindernisse im Wasser. Oftmals werden Fahrräder oder sonstiger Müll rücksichtslos im Wasser entsorgt, was die Hängerquote erheblich ansteigen lässt.
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Gummifisch am Bleikopf :
Der Bleikopf sorgt dafür, dass der Gummifisch rasch in die gewünschte Tiefe sinkt, und lässt sich durch kontinuierliches Einholen lebendig präsentieren. So kann der Angler potenzielle Fangstellen schnell erkennen und verschiedene Tiefenbereiche abfischen. Sie ist besonders effizient in Gebieten, in denen Fische aktiv auf Nahrungssuche sind und gerne auf bewegte Köder reagieren. Die zwei beliebtesten Führungsstile sind hierbei das Jiggen, also das “Anheben und Absinken lassen des Köders”, sowie das Faulenzen, wo der Köder monoton durch die gewünschte Wassertiefe geführt wird.
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Carolina Rig:
Flexible Montage, bei der das Bleigewicht einige Zentimeter vor dem Köder befestigt wird, sodass sich dieser frei bewegen kann. Durch die lose Verbindung zwischen Blei und Köder kann der Köder sehr leicht vom Räuber aufgenommen werden. Die langsam sinkende Bewegung des Gummiköders lockt Raubfische an, während das Bleigewicht Geräusche erzeugt, die oft Bisse hervorrufen. Außerdem kann das C-Rig im Winter sehr langsam über dem Grund geführt werden.
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Texas-Rig :
Effektive Methode für das Streetfishing, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichnet. Ein Bullet Weight wird auf die Schnur gezogen, gefolgt von einer Glasperle und einem Offset-Haken. Diese Montage ermöglicht es, auch in hängerträchtigen Bereichen wie zwischen Steinen oder im Kraut zu angeln. Der besondere Clou liegt im frei laufenden Blei, das beim Anzupfen gegen die Glasperle schlägt und dadurch Aufmerksamkeit erregt. Die Führung kann auf zwei Arten erfolgen: Entweder lässt man den Köder grundnah über den Boden schleifen, oder man führt ihn mit kleinen Sprüngen (Jiggen). Beim Absinken trennen sich Gewicht und Köder, wodurch der Gummiköder verführerisch nachtaumelt. Diese Taktik ist besonders erfolgreich auf Barsche und Zander, da die Fische den Köder ohne störenden Widerstand einsaugen können. Ein weiterer Vorteil: Das Texas-Rig lässt sich auch in schwierigen Bereichen wie zwischen Spundwänden oder an Hafenstrukturen einsetzen, wo klassische Methoden oft versagen.
Wo sind die besten Plätze fürs Streetfishing in der Stadt?
Urban-Fishing lebt davon, die Hotspots der Stadt zu entdecken. Ideale Angelplätze finden sich nicht nur an großen Flüssen, sondern auch an Kanälen, in Hafenanlagen und an kleinen Seitenarmen. Besonders vielversprechend sind Bereiche mit Brückenpfeilern und Spundwänden, da sich hier häufig Raubfische aufhalten. Diese Bauwerke schaffen Strömungskanten und Unterstände, die wie ein Magnet auf die Fische wirken.
Eine gründliche Gewässererkundung beginnt bereits zu Hause. Nutze Satellitenbilder, um erste vielversprechende Stellen zu identifizieren. Achte dabei auf Farbunterschiede im Wasser, die oft auf Flachwasserzonen oder interessante Strukturen hinweisen. Vor Ort lohnt sich dann ein aufmerksamer Blick auf die Wasseroberfläche: Kleinfischaktivität deutet häufig auf die Anwesenheit von Raubfischen hin. Aber auch das Füttern von Enten bringt Nahrung in die Gewässer, wodurch die Weißfische und damit die Jäger nicht weit weg sein können.
Der richtige Zeitpunkt spielt beim Urban-Fishing eine wichtige Rolle. Die Abendstunden in den warmen Monaten sind besonders erfolgversprechend. An Gewässern mit Gezeiteneinfluss solltest du zusätzlich die Strömungsverhältnisse in deine Planung einbeziehen. Für das Angeln in städtischen Gewässern benötigst du jedoch in der Regel eine Angelerlaubnis, die je nach Bundesland unterschiedlich geregelt ist.
Meist ist sowohl ein Angelschein als auch ein Gewässerschein erforderlich. Erkundige dich bei der zuständigen Stadtverwaltung oder dem lokalen Anglerverband nach den genauen Vorschriften. Aber auch auf dem Gewässerschein sind alle wichtigen Regelungen aufgeführt, sodass du dir diesen genau durchlesen solltest.

Eine kleine Auswahl an Ködern reicht aus, um leicht, aber auch flexibel am Gewässer unterwegs zu sein.
Die beste Zeit zum Angeln in der Stadt
Das Streetfishing in der Stadt bietet dir zu verschiedenen Tageszeiten spannende Möglichkeiten, Fische zu fangen. Gerade in urbanen Gebieten entwickeln die Gewässer ihren ganz eigenen Rhythmus, der sich von naturbelassenen Angelplätzen unterscheiden kann.
In den Sommermonaten bieten die frühen Morgenstunden beste Chancen auf erfolgreiche Fänge. Während die Stadt noch schläft, sind die Fische bereits aktiv auf Nahrungssuche. Eine weitere Top-Zeit ist die Dämmerung, wenn sich die städtischen Gewässer langsam abkühlen und Raubfische verstärkt auf Beutezug gehen.
Die Jahreszeiten spielen beim urbanen Angeln eine wichtige Rolle. Im Frühling, wenn die Natur erwacht, sind die Nachmittagsstunden besonders erfolgversprechend. Der Sommer lockt mit frühen Morgen- und späten Abendstunden, während im Herbst die Mittagszeit oft mehr Spaß und Erfolg verspricht.
Ein wichtiger Tipp für Stadtangler!Beobachte die lokalen Gegebenheiten genau. In städtischen Gewässern haben Fische oft ihre ganz eigenen Aktivitätsmuster entwickelt, die sich von klassischen Beißzeiten unterscheiden können. Diese zu entdecken macht einen besonderen Reiz des Streetfishings aus. Auch im Winter kann, durch die höhere Temperatur in der Stadt oder Warmwassereinläufe, mit viel Fischaktivität gerechnet werden.

Ein schöner Barsch, der an einem Wehr in der Stadt biss.
Tipps und Tricks: Wie wirst du ein Profi im Streetfishing?
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Tackle und Ausrüstung:
Eine durchdachte Auswahl an Ködern ist entscheidend. Die wichtigsten Basics sind Dropshot-Montagen, Texas- und Carolina-Rig-Bleie sowie eine kleine Sammlung von Gummifischen und Wobblern. Diese Kombination ermöglicht es dir, verschiedene Wassertiefen und Strukturen effektiv zu befischen.
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Spots und Techniken:
Die Wahl der richtigen Angelstelle ist besonders in urbanen Gebieten entscheidend. Suche gezielt nach markanten Strukturen wie Brückenpfeilern oder Bootsanlegern, wo sich Barsche und Zander gerne aufhalten. Das Ufer bietet oft versteckte Möglichkeiten für erfolgreiche Fänge.
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Anpassungsfähigkeit:
Flexibilität beim Angeln ist der Schlüssel zum Erfolg. Experimentiere mit verschiedenen Techniken und passe deine Methoden an die jeweilige Umgebung an. Besonders in der städtischen Umwelt müssen Angler sich oft auf wechselnde Bedingungen einstellen.
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Vernetzung und Entwicklung:
Der Trend zum Streetfishing wächst stetig, und immer mehr Leute entdecken diese spannende Form des Angelns. Nutze die Möglichkeit, dich mit anderen Anglern auszutauschen und von ihrer Erfahrung zu profitieren. Gemeinsam könnt ihr neue Spots erkunden und eure Fähigkeiten verbessern.