Kunstköder vs. Naturköder – Was fängt besser?

Kunstköder vs. Naturköder – Was fängt besser?

Stehst du vor der kniffligen Frage, ob du Kunstköder oder Naturköder einsetzen sollst? Keine Sorge, du bist mit diesem Dilemma in bester Gesellschaft! Jeder Angler, ob Anfänger oder Profi, stößt irgendwann darauf, und die Meinungen zu diesem Thema könnten kaum unterschiedlicher sein. Beide Köderarten haben ihre Berechtigung, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre treuen Anhänger. Aber welche Wahl führt tatsächlich zu mehr Erfolg, wenn es darum geht, deinen Traumfisch an Land zu ziehen?

Die Antwort auf diese Frage hängt von mehreren Faktoren ab – von deinem Zielfisch über die Gewässertiefe bis hin zu den konkreten Bedingungen vor Ort. Kunstköder überzeugen oft durch ihre Vielseitigkeit, realistische Führtechnik und die Möglichkeit, große Wassermassen mittels des Spinnfischens gezielt abzuangeln. Naturköder punkten hingegen durch ihr natürliches Vorkommen und die damit verbundene weniger argwöhnische Futteraufnahme, die besonders für Friedfische wie Karpfen oder Brassen attraktiv sind. Aber ist das wirklich immer so einfach?

Die Antwort auf diese Fragen klären wir in diesem Beitrag und bringen Licht ins Dunkeln: Was ist besser Kunstköder oder Naturköder?

Was sind Kunstköder?

Kunstköder sind, wie der Name schon sagt, künstliche Nachbildungen von Beutetieren oder Pflanzenkörnern, die Fische anlocken sollen. Sie bestehen aus Materialien wie Kunststoff, Metall, Holz, Federn, Tierhaaren oder Gummi und gibt es in unzähligen Formen, Farben und Größen. Ob Wobbler, Spinner, Jigs oder Softbaits – die Möglichkeiten sind nahezu endlos.

Hast du es gewusst?Die ersten Kunstköder wurden bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Einer der bekanntesten Pioniere war James Heddon, der 1894 den ersten Wobbler aus Holz schnitzte.

Vorteile von Kunstködern

  • Nachhaltigkeit:

    Kunstköder kannst du so oft verwenden, wie du möchtest, solange sie intakt bleiben. Perfekt für häufige Angelausflüge.

  • Gezielte Anpassung:

    Mit Kunstködern kannst du dich flexibel an Wasserbedingungen anpassen. Trübes Wasser? Greif zu dunklen oder fluoreszierenden, grellen Farben! Flaches Wasser? Ein flach laufender Wobbler ist ideal.

  • Keine Lagerung notwendig:

    Anders als Naturköder müssen Kunstköder nicht gekühlt oder speziell gelagert werden. Einfach in die Tacklebox und los! Allerdings vertragen sich einige Gummimischungen nicht miteinander, sodass bei gemeinsamer Lagerung ein Gummiklumpen entstehen kann.

  • Vielfalt der Designs:

    Kunstköder gibt es in unzähligen Formen und Farben – von realistischen Nachbildungen von Beutefischen bis hin zu grellen, fantasievollen Designs, die Raubfische durch Farbreize oder starken Vibrationenanlocken.

  • Geräusche im Spiel:

    Moderne Kunstköder sind oft mit Geräuschkapseln oder sehr auffälligen Bewegungsmustern versehen , um Fische noch effektiver anzulocken.

  • Perfekt für Raubfische:

    Kunstköder sind besonders effektiv bei Raubfischen wie Hecht, Zander oder Barsch, da sie durch ihre Bewegungen und Farben den Jagdinstinkt auslösen.

  • Keine Vorbereitung:

    Die passenden Gummifische werden einmal gekauft und sind dann immer zu Hause. Für einen schnellen Trip ans Wasser ist man sofort einsatzbereit und muss sich nicht noch um frische Köder kümmern.

Nachteile von Kunstködern

  • Benötigt Technik:

    Der Erfolg mit Kunstködern hängt stark davon ab, wie gut du sie animieren kannst. Anfänger könnten hier mehr Übung benötigen.

  • Kostspielig:

    Hochwertige Kunstköder können teuer sein, besonders wenn einer mal abreißt.

  • Anstrengender:

    n der Regel werden Kunstköder beim Spinnfischen eingesetzt, sodass ein ständiges Auswerfen und Strecke machen nötig ist.

Naturköder können nicht nur passiv angeboten werden, hier bieten sie am Schleppsystem eine Kombination aus den beiden Reizen.

Naturköder können nicht nur passiv angeboten werden, hier bieten sie am Schleppsystem eine Kombination aus den beiden Reizen.

Was sind Naturköder?

Naturköder sind der ursprüngliche, „klassische“ Ködertyp. Der Clou dabei ist, dass Naturköder lebende oder tote Organismen wie Würmer, Maden, Köderfische oder Garnelen sind, die Fische mit ihrem natürlichen Geruch und Bewegung anziehen. Dabei umfassen Naturköder nicht nur Würmer und Maden, sondern auch ungewöhnliche Köder wie Käse, Brot, Mais oder sogar Leber – je nach Zielfisch.

Hast du es gewusst?Naturköder gehören zu den ältesten Angelmethoden der Menschheit. Schon vor Tausenden von Jahren nutzten Menschen Würmer, Insekten und kleine Fische, um ihre Beute zu fangen.

Vorteile von Naturködern

  • Natürliche Attraktivität:

    Der echte Geruch und die Bewegungen von Naturködern sind unwiderstehlich für viele Zielfische. Besonders Friedfische wie Karpfen oder Brassen reagieren stark auf den Duft von organischen Ködern. Aber auch argwöhnische Räuber, wie Hecht und Zander können den echten Köderfischen selten widerstehen.

  • Ideal für Anfänger:

    Naturköder sind leicht zu handhaben und erfordern keine Animationstechnik. Montage auswerfen und warten – das war’s!

  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten:

    Ob im Süßwasser oder Salzwasser, es gibt immer einen passenden Naturköder für die jeweilige Situation.

Nachteile von Naturködern

  • Kurzlebigkeit:

    Naturköder verderben schnell und erfordern deshalb eine frische oder gekühlte Lagerung.

  • Begrenzte Verfügbarkeit:

    Nicht immer sind die geeigneten Köderfische oder Würmer vor Ort verfügbar.

  • Probleme mit der besseren Hälfte:

    Eine Packung Würmer oder Maden möchten die meisten Partner nicht im Köderschrank haben, sodass oft ein kleiner separater Kühlschrank angeschafft werden muss.

  • Tiefes Schlucken:

    Bei Naturködern kann, abhängig von der Montage, der Fisch den Köder tief schlucken, sodass untermäßige oder zu große Exemplare nicht mehr zurückgesetzt werden können.

  • Andere Interessenten:

    Beim Naturköderangeln kann es vorkommen, dass sich auch andere Wasserlebewesen, wie Krebse oder Krabben, für den Köder interessieren und diesen abfressen.

Achtung: In Deutschland ist der Einsatz von Naturködern grundsätzlich erlaubt, allerdings gibt es dabei einige Einschränkungen und Regelungen, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können. Naturköder wie Würmer, Maden, Mais oder Teig sind weit verbreitet und unproblematisch.

Lebende Fische als Köder: Das Angeln mit lebenden Fischen als Köder ist in Deutschland verboten. Dieses Verbot basiert auf dem Tierschutzgesetz (§ 17 TierSchG), das es untersagt, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Das bedeutet, dass lebende Köderfische nicht verwendet werden dürfen, da dies als Tierquälerei angesehen wird.

Alternative: Stattdessen dürfen tote Köderfische oder Kunstköder verwendet werden, die ebenfalls sehr effektiv sein können. Es ist wichtig, sich vor dem Angeln über die spezifischen Regelungen des jeweiligen Bundeslandes oder der zuständigen Fischereibehörde zu informieren, da es regionale Unterschiede geben kann.

Expertentipp:Wenn die Temperaturen im Frühjahr etwas wärmer werden, kommen die Tauwürmer in der Nacht an die Erdoberfläche. Mit der Stirnlampe können Tauwürmer im Garten oder auf einem Sportplatz eingesammelt werden. Die Tauwürmer sind sehr flink und ziehen sich schnell in ihre Löcher zurück, sodass das Fangen einiger Übung bedarf. Weißt du erstmal, wie es funktioniert, so lassen sich hier aber einige Euros sparen.

Der direkte Vergleich von Kunstköder und Naturköder

  • Kosten:

    Naturköder sind oft günstiger, da sie in der Natur gesammelt oder leicht gekauft werden können. Kunstköder hingegen können je nach Marke und Köderart recht teuer sein.

  • Haltbarkeit:

    Kunstköder halten praktisch ewig, während Naturköder schnell verderben und frisch gehalten werden müssen.

  • Flexibilität:

    Kunstköder können schnell gewechselt werden und somit in verschiedenen Gewässertypen eingesetzt werden, während Naturköder oft spezifisch auf bestimmte Fischarten abgestimmt sind.

Tauwürmer auf der Erde

Wer genau hinsieht, kann die Tauwürmer auf der Erde erkennen.

Welcher Köder für welchen Fisch?

Zielfisch abhängige Entscheidung

  • Für Raubfische wie Hecht, Zander oder Barsch sind Kunstköder oft die erste Wahl. Gerade Gummifische, Wobbler oder Spinner imitieren ihre Beute hervorragend und können große Bereiche schnell absuchen. Große Hechte, Zander oder Barsche, die schon viele Kunsköder gesehen haben, können aber oft mit Köderfischen überlistet werden.
  • Für Friedfische wie Karpfen oder Rotauge setzen die meisten Angler auf Naturköder wie Mais, Würmer, Boilies oder Maden.
  • Flexibilität gefragt? Beim Angeln auf Forelle oder Döbel kannst du mit beiden Varianten experimentieren. Oft hängt der Erfolg auch von der Tageszeit und den Bedingungen ab.

Bedingungen im Wasser

Bei klarem Wasser haben Kunstköder mit realistischen Details (etwa farblich und größenmäßig angepasst an die dort vorkommenden Beutefische) eine hohe Erfolgsquote. Du hast trübes oder dunkles Wasser? Hier trumpfen Naturköder mit ihrem Geruch auf. Gerade Aale sehen nur sehr wenig und orientieren sich größtenteils mittels Geruchssinn, was Naturköder wesentlich fängiger macht.

Kombinieren von Kunstködern und Naturködern

Wer hat gesagt, dass du dich auf eine Option beschränken musst? Angler kombinieren öfter beide Ansätze. Zum Beispiel kannst du einen Wurm mit einem künstlichen Maiskorn versehen, um Auffälligkeit und Bewegung in einem Köder zu vereinen. Solche Hybriden können deine Fangchancen deutlich erhöhen!

Tipps für deine Angelausrüstung

  • Für Kunstköder:

    Achte auf eine sensible Rute und eine gute Rolle, die schnelle Bewegungen und Animationsstile unterstützt. Bei fast allen Spinnfischködern hat sich als Geflecht bewährt, da dies einen guten Kontakt zum Kunstköder bietet.

  • Für Naturköder:

    Hier ist meistens der Schwimmer oder eine Glocke der Bissanzeiger, verwende ausreichend starkes Gerät, um die Naturköder plus Blei/Pose zu werfen und dem anbeißenden Fisch Paroli bieten zu können.

Kunstköder vs. Naturköder: Welcher Ködertyp ist deine Wahl?

Ob Kunstköder oder Naturköder besser fangen, hängt von vielen Faktoren ab – deinem Zielfisch, den Wasserbedingungen und deinen persönlichen Vorlieben. Probier beide Varianten aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert und dir am meisten Freude bereitet. Und denk daran, dass Geduld und Experimentierfreude oft der Schlüssel zum Erfolg sind.

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