Wasserklarheit

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Was versteht man unter Wasserklarheit?

Wasserklarheit beschreibt die optische Durchsichtigkeit von Gewässern. Sie gibt an, wie tief man in das Wasser blicken kann, bevor die Sicht durch Schwebstoffe, Algen oder andere Partikel eingeschränkt wird. Die Klarheit des Wassers ist ein entscheidender Indikator für die Wasserqualität und beeinflusst zahlreiche Prozesse im Ökosystem eines Gewässers. Für Angler ist die Wasserklarheit ein wichtiger Faktor, der die Wahl der Angelmethoden, Köder und sogar Angelzeiten beeinflussen kann.

Warum ist die Wasserklarheit wichtig für Angler?

Die Klarheit des Wassers hat einen direkten Einfluss auf das Verhalten von Fischen. Sie bestimmt, wie gut ein Fisch seine Umgebung wahrnehmen kann und wie sich das Licht unter der Wasseroberfläche verhält. Klare und trübe Gewässer bieten unterschiedliche Herausforderungen und Vorteile:

  • Klare Gewässer: Fische verlassen sich stärker auf ihr Sehvermögen. Dies bedeutet, dass sie empfindlicher auf auffällige oder künstliche Köder reagieren können. Allerdings erkennen sie auch leichter potenzielle Gefahren, wie Angelschnüre.
  • Trübe Gewässer: Hier verlassen sich Fische mehr auf andere Sinne wie den Geruch oder ihr Seitenlinienorgan. Dies erhöht die Wirksamkeit von duftenden oder vibrierenden Ködern.

Welche Faktoren beeinflussen die Wasserklarheit?

Mehrere natürliche und anthropogene Faktoren wirken auf die Klarheit von Gewässern ein. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Schwebstoffe: Feinste Partikel wie Sand, Schlamm oder organische Rückstände können durch Strömung, Starkregen oder Bodenbewegungen ins Wasser gelangen und die Sicht trüben.
  • Algenwachstum: Hohe Temperaturen und ein Überangebot an Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff fördern das Algenwachstum, was die Wasserklarheit erheblich beeinträchtigen kann.
  • Lichtverhältnisse: Der Stand der Sonne, die Bewölkung und die Tageszeit beeinflussen, wie tief das Licht in das Wasser eindringen kann.
  • Menschliche Einflüsse: Abwässer, landwirtschaftliche Düngemittel und Sedimentablagerungen durch Bautätigkeiten können die Klarheit eines Gewässers stark reduzieren.

Wie kannst du die Wasserklarheit bestimmen?

Als Angler brauchst du keine teure Ausrüstung, um die Wasserklarheit eines Gewässers einzuschätzen. Es gibt einfache, praxistaugliche Methoden:

  • Sichtprüfung: Schau ins Wasser. Kannst du den Boden oder Steine am Gewässergrund erkennen? Die Distanz, bis zu der du hindurchsehen kannst, gibt dir eine erste Einschätzung.
  • Secci-Scheibe: Mithilfe einer Secci-Scheibe, einem einfachen Messinstrument, wird die maximale Tiefe ermittelt, in der du die Scheibe noch sehen kannst.
  • Beobachtung der Tierwelt: Fische wie Hechte oder Barsche bevorzugen oft klare Gewässer. Trübes Wasser dagegen ist ein Hinweis auf Weißfischarten wie Brassen.

Welche Angelmethoden eignen sich bei unterschiedlichen Wasserbedingungen?

Je nach Klarheit des Wassers solltest du deine Technik und deine Ausrüstung anpassen:

Klares Wasser

  • Köderwahl: Naturnahe Farben und unauffällige Muster.
  • Vorfachmaterial: Dünnes Monofil- oder Fluorocarbon-Material, da es kaum sichtbar ist.
  • Verhalten: Ruhige Bewegungen, um die Fische nicht zu verschrecken.

Trübes Wasser

  • Köderwahl: Auffällige Farben wie Chartreuse oder Orange sowie Köder mit zusätzlichen Signalen wie Duftstoffe oder Rasseln.
  • Vorfachmaterial: Robuste, unempfindlichere Schnüre.
  • Verhalten: Regelmäßiges Anwerfen verschiedenster Bereiche, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen.
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