Vertikalangeln

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Was ist Vertikalangeln?

Vertikalangeln ist eine Angeltechnik, bei der der Köder direkt unter dem Boot angeboten wird. Im Gegensatz zu anderen Methoden wird der Köder also nicht ausgeworfen, sondern nahezu senkrecht unter der Angelposition geführt. Diese Methode eignet sich besonders für das gezielte Angeln auf Raubfische in größeren, tiefen Gewässern, da sie sehr präzise und kontrolliert eingesetzt werden kann.

Beim Vertikalangeln ist es möglich, den Köder in Echtzeit auf dem Echolot zu verfolgen. Du kannst somit genau sehen, wie sich der Köder und hoffentlich auch der Fisch darunter verhalten. Dies bietet dir Vorteile bei der Köderführung und erleichtert es, den richtigen Zeitpunkt für einen Anhieb zu wählen.

Welche Ausrüstung wird benötigt?

Für das Vertikalangeln benötigst du eine spezielle Ausrüstung, die dir die präzise Köderführung ermöglicht.

  • Rute: Die optimale Rute für das Vertikalangeln ist kurz, leicht und hat eine schnelle Aktion. Sie sollte eine Länge von etwa 1,80 bis 2,10 Metern und ein Wurfgewicht von bis zu 50 Gramm haben. Dadurch lassen sich die Bewegungen des Köders besser kontrollieren.
  • Rolle: Häufig werden Baitcaster- oder Multirollen verwendet, da sie eine präzise Steuerung ermöglichen. Spinrollen eignen sich jedoch ebenfalls gut für diese Methode.
  • Schnur: Geflochtene Schnüre sind beim Vertikalangeln die erste Wahl. Sie sind dünn, reißfest und haben nahezu keine Dehnung, was eine direkte Köderführung und präzises Feedback ermöglicht.
  • Köder: Gummiköder wie Twister oder Shads mit Bleikopf finden häufig Verwendung. Die Gewichtung des Bleikopfes hängt von der Wassertiefe und der Strömung ab, meist werden Köpfe zwischen 10 und 30 Gramm gewählt.
  • Echolot: Ein Echolot ist beim Vertikalangeln nahezu unverzichtbar. Es zeigt dir nicht nur die Wassertiefe, sondern auch Strukturen am Grund und eventuelle Fischaktivitäten an.

Für welche Fischarten eignet sich Vertikalangeln? Vertikalangeln wird besonders für Raubfische eingesetzt, da diese oft im Freiwasser oder knapp über dem Grund zu finden sind. Zu den häufig befischten Arten zählen:

  • Zander: Besonders erfolgreich in tieferen Gewässern mit schlammigen oder sandigen Böden. Zander reagieren oft auf langsam geführte Gummiköder.
  • Hecht: Auch Hechte können vertikal geangelt werden, vor allem in etwas flacheren, vegetationsreichen Bereichen.
  • Barsch: Barsche lassen sich in tieferen Gewässerabschnitten effektiv mit kleineren Ködern ansprechen.
  • Welse: Für größere Herausforderungen kann Vertikalangeln auch auf Welse angewendet werden. Hier werden entsprechend schwere Ruten, Rollen und Köder benötigt.

Was macht Vertikalangeln so effektiv?

Vertikalangeln bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen Angeltechniken:

  • Präzision: Der Köder wird exakt unter dem Boot geführt, wodurch gezielt auf bestimmte Wassertiefen und Strukturen eingegangen werden kann.
  • Direktes Feedback: Durch den Einsatz einer geflochtenen Schnur und einer sensiblen Rute spürst du jede Bewegung des Köders und die Bisse sehr präzise.
  • Flexibilität: Mit einem guten Echolot kannst du schnell entscheiden, ob sich der Köder in der richtigen Zone befindet, und gegebenenfalls auf die Bedingungen reagieren.
  • Schonender Ansatz: Da der Köder so präzise präsentiert wird, kannst du Fehlbisse minimieren und gezielt auf bestimmte Fischarten fischen.

Wie funktioniert die Köderführung?

Die Köderführung beim Vertikalangeln erfordert etwas Übung, ist jedoch keine Hexerei. Der Köder wird langsam auf die gewünschte Tiefe abgesenkt, die du mithilfe des Echolots bestimmst. Danach bewegst du den Köder durch leichte Auf- und Abbewegungen der Rutenspitze, um ihn möglichst lebensecht zu präsentieren.

Achte darauf, dass der Köder immer in der Nähe des Grundes bleibt, da sich viele Raubfische knapp darüber aufhalten. Gleichzeitig sollte die Schnur permanent straff gehalten werden, um ein sofortiges Reagieren bei einem Biss zu ermöglichen. Hier ist Geduld gefragt, da die Aktivitätsphasen der Raubfische oft variieren.

Wichtige Tipps für erfolgreiches Vertikalangeln

  • Echolot optimal einstellen: Stelle sicher, dass dein Echolot richtig kalibriert ist, um Strukturen und Fische klar zu erkennen.
  • Köder wechseln: Wenn der gewünschte Erfolg ausbleibt, teste verschiedene Köderfarben, -größen und -formen.
  • Ruhe bewahren: Vermeide Geräusche und abrupte Bewegungen im Boot, um die Fische nicht zu verschrecken.
  • Wassertiefen gezielt ansteuern: Konzentriere dich auf Übergänge zwischen flachen und tiefen Zonen, wo sich Fische häufig aufhalten. Gute Wetterbedingungen nutzen: Besonders an leicht bewölkten Tagen und in den frühen Morgen- sowie späten Abendstunden ist die Aktivität vieler Raubfische höher.
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