Der Seelachs, auch als Köhler bekannt, trägt den wissenschaftlichen Namen Pollachius virens und zählt zur Familie der Dorsche. Trotz des Namens ist der Seelachs nicht mit dem echten Lachs verwandt, sondern eng mit Kabeljau und anderen dorschartigen Fischen verwandt. Als schnell wachsender und anpassungsfähiger Fisch hat er sowohl für die Fischereiindustrie als auch für Angler große Bedeutung.
Seelachse kommen hauptsächlich im Nordostatlantik und im Nordpazifik vor. Besonders verbreitet sind sie entlang der Küsten Norwegens, in der Nordsee sowie rund um Island. Sie leben in großen Schwärmen, sogenannten Schulen, und bevorzugen das offene Meer als Lebensraum. Das Meer und seine marinen Ökosysteme sind für den Seelachs von zentraler Bedeutung, da sie dort optimale Bedingungen für Wachstum und Fortpflanzung finden. Sie bevorzugen kühle, sauerstoffreiche Gewässer mit felsigem Meeresboden. In Tiefen zwischen 50 und 300 Metern bilden sie große Schwärme, die sich saisonal verlagern. Es gibt eine Vielzahl an Populationen und Fangmethoden im Nordostatlantik und Nordpazifik, die für nachhaltige Fischerei zertifiziert sind. Auch in Deutschland spielt der Seelachs eine wichtige Rolle, sowohl für die Fischereiindustrie als auch im Handel. Der als Alaska Seelachs bekannte Köhler, ist eine verwandte Population.
Typisch für den Köhler ist der langgestreckte, dunkle Körper mit leicht silbriger Unterseite. Der Bauch ist silbrig-weiß und deutlich heller als der Rücken. Die Färbung ist meist grau bis schwarz mit einem grünen Schimmer auf dem Rücken. Charakteristisch sind der spitze Kopf, die übergroße Maulspalte und der leicht vorstehende Unterkiefer, wobei das Maul auch innen dunkel gefärbt ist. Seelachse besitzen drei Rückenflossen und zwei Afterflossen, was sie von anderen Fischarten unterscheidet.
Sie können eine Länge von bis zu 1,2 Metern erreichen, bleiben aber in der Regel zwischen 60 und 90 Zentimetern. Die durchschnittliche Größe eines Seelachses liegt bei etwa 80 Zentimetern. Das Gewicht schwankt je nach Lebensraum, Alter und Nahrungsangebot. Besonders auffällig ist die seitlich verlaufende, helle Seitenlinie.
Der Seelachs ist ein typischer Schwarmfisch, der in Gruppen jagt und sich oft in der Nähe des Meeresbodens aufhält. Er ernährt sich hauptsächlich von Fischlarven, Kleinkrebsen und kleineren Fischen. In jungen Jahren lebt er näher an der Küste, während adulte Tiere in tiefere Zonen wandern.
Die Fortpflanzung erfolgt im Frühjahr: Weibchen legen mehrere Hunderttausend Eier, die frei im Wasser treiben. Die Entwicklung der Larven hängt stark von der Wassertemperatur ab. In kühleren Regionen kann es mehrere Wochen dauern, bis die jungen Fische schüpfen.
Der Köhler wird sowohl industriell als auch im Angelsport intensiv befischt. In der kommerziellen Fischerei kommen Schleppnetze, Pelagiknetze und Grundschleppnetze zum Einsatz. Die Makrelenfischerei beeinflusst auch das Verhalten der Seelachse, da beide Arten ähnliche Lebensräume teilen.
Beim Angeln auf Seelachs nutzen Sportfischer gerne Pilker oder Gummifische, oft vom Boot aus. Besonders erfolgreich ist das Angeln in Fjorden, an Kanten und tiefen Rinnen. In Norwegen ist der Köhler ein begehrter Zielfisch für Meeresangler.
Trotz seines Namens ist Seelachs kein Lachs. Ursprünglich wurde Seelachs als Lachsersatz vermarktet, indem das dunkle Fleisch des Köhlers eingefärbt wurde, um echten Lachs zu imitieren. Sein Fleisch ist hell, fettarm und hat eine feste Struktur. Es eignet sich gut zum Braten, Panieren oder für Fischstäbchen und wird auch in der industriellen Verarbeitung genutzt. Auf dem Teller überzeugt Seelachs durch seine Vielseitigkeit in zahlreichen Gerichten und seine ansprechende Präsentation. Besonders beliebt ist der Seelachs als preiswerte Alternative zu Kabeljau. Im Vergleich zu anderen Fischen liefert Seelachsfleisch eine moderate Menge an Energie (Kalorien), was ihn für eine ausgewogene Ernährung attraktiv macht. Heute spricht nichts mehr gegen den Genuss von Seelachs, da frühere Vorurteile längst überwunden sind.
Alaska Pollack, eine nahe verwandte Art, ist die Grundlage für viele Tiefkühlprodukte weltweit. Aufgrund seines neutralen Aromas kann das Seelachsfleisch vielseitig gewürzt und kombiniert werden.
Als Bestandteil vieler mariner Nahrungsnetze nimmt der Seelachs eine zentrale Rolle ein. Er ist sowohl Beutefisch für größere Raubfische als auch aktiver Jäger. Die Bestände im Nordostatlantik gelten derzeit als stabil, unterliegen aber einer engen Kontrolle durch Fangquoten.
Nachhaltigkeit spielt in der Seelachsfischerei eine zunehmende Rolle: MSC-Zertifizierungen, Schonzeiten und Fangbegrenzungen sollen den Bestand sichern. Wissenschaftliche Studien erfassen regelmäßig die Populationsentwicklung.
Der Seelachs ist äußerst widerstandsfähig und anpassungsfähig. Seine weite Verbreitung und hohe Reproduktionsrate machen ihn zu einem ökonomisch bedeutenden Fisch. Trotz gelegentlicher Verwechslung mit dem Lachs bietet er eine eigenständige kulinarische Alternative.
Der Steinköhler, der früher ebenfalls als ‘Köhler’ bezeichnet wurde, ist eng mit dem Seelachs verwandt und kommt häufig gemeinsam mit ihm in kälteren Gewässern vor. Der wissenschaftliche Name des Seelachses ist Pollachius virens, während der Steinköhler als Pollachius pollachius bekannt ist – dies führt oft zu Verwechslungen zwischen den beiden Arten.
Durch seine Körperform, den schnellen Stoffwechsel und sein Verhalten ist er ein typischer Vertreter der kühleren, produktiven Meereszonen des Nordens.