Ein Milchner ist ein Männchen unter den Fischen, das im Frühjahr Samen und die sogenannte Milchner-Milch abgibt. Diese milchige Flüssigkeit enthält die Samenzellen des Milchners und dient der Befruchtung des Laichs. Im Anglerjargon spricht man auch von Fisch-Milch. Das Auftreten von Milchnern mit ausgebildeten Geschlechtsmerkmalen ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Laichzeit begonnen hat.
Bei der Fortpflanzung vieler Fischarten spielen Milchner eine zentrale Rolle. Ihre Hoden produzieren den Samen, während die Weibchen den Rogen ablegen. Im Wasser vermischt sich Milchner-Milch mit dem Rogen, sodass der Laich befruchtet wird. Diese Kombination aus Samen und Rogen gewährleistet, dass die Eier erfolgreich entwickelt werden.
Ein Milchner ist meist etwas stämmiger als ein gleichgroßes Weibchen und weist zur Laichzeit auffällige Geschlechtsmerkmale auf. Sein Körper ist seitlich abgeflacht, die Rückenlinie leicht gewölbt und der Bauch rundlich. Während der Paarungszeit zeigen viele Arten eine intensivere Färbung: Die Flanken schimmern silbrig, während Rücken und Seiten oft olivgrün bis bläulich erscheinen. In der Laichzeit können die Farben insgesamt dunkler und kontrastreicher werden. Zudem treten an den Körperseiten kleine, raue Tuberkel auf, die für Milchner typisch sind.
Auch die Flossenform kann sich verändern: Rücken- und Afterflosse wirken kräftiger, der Schwanzstiel ist muskulös ausgeprägt. So bleibt das Männchen während der Laichzeit aktiv und kann den Laichplatz verteidigen.
Für dich ist ein Milchner ein verlässlicher Hinweis auf Laichstellen. Fängst du einen Milchner, weißt du, dass viele Fische gerade ablaichen und sich am flachen Ufer oder Grund aufhalten. Nutze diese Phase, um mit feinen Ködern gezielt erfolgreich zu angeln. Beachte aber immer geltende Schonzeiten.
Milchner sind vor allem im Frühjahr aktiv, wenn Wassertemperaturen steigen. An Forellenseen, Flüssen und Bächen findest du sie häufig nahe dem Ufer. Plane deine Angelausflüge um diese Zeit, um die Laichaktivität optimal zu nutzen.