Hornhecht

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Hornhecht: Der schlanke Jäger mit dem grünen Grätenkleid

Der Hornhecht (Belone belone) ist ein auffälliger Meeresfisch mit stromlinienförmigem Körper und extrem langem Kiefer, der schnabelartig nach vorne gezogen ist. Er gehört zur Ordnung der hornhechtartige und zur Gattung Belone, die mehrere bekannte Arten umfasst. Insgesamt sind innerhalb der Familie Belonidae über 30 verschiedene Arten beschrieben, die sich in Größe und Lebensraum unterscheiden. In diesem Beitrag erfährst du alle Infos zu diesem faszinierenden Raubfisch.

Als Mitglied der Familie Belonidae ist der Hornhecht in verschiedenen Meeren verbreitet, insbesondere im Nordatlantik, Atlantik, der Nordsee, Ostsee und anderen Meeren. Diese Fische bewohnen vor allem die Küstenregionen, kommen aber auch in anderen Meeren und Brackgewässern vor. Die großen, auffälligen Augen des Hornhechts sind ein charakteristisches Merkmal und spielen eine wichtige Rolle bei der Jagd.

Im Volksmund wird er auch als Hornfisch bezeichnet, wobei der Name ‘Hornhecht’ auf die Form seines Kiefers und seine Ähnlichkeit mit dem echten Hecht hinweist. Dennoch ist der Hornhecht nicht direkt mit dem Hecht verwandt, sondern gehört zu einer eigenen Ordnung. Die Unterscheidung zwischen Hornhecht, echtem Hecht und anderen Fischen ist wichtig, da sie sich in Aussehen, Lebensweise und kulinarischer Verwendung deutlich unterscheiden.

Verbreitung und Lebensraum

Hornhechte leben bevorzugt in den küstennahen Bereichen des Nordost-Atlantiks, besonders häufig entlang der europäischen Küstenregionen. Während der Hornhechtzeit, vornehmlich zur Blüte des Rapses, suchen sie die Küste auf, da diese zu den besten Lebensräumen und Angelplätzen zählt. Auch in der Nordsee, Ostsee und im westlichen Mittelmeer lassen sich die Tiere beobachten. Hornhechte kommen in vielen Teilen der Ostsee und an allen geeigneten Küstenabschnitten vor und zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gewässerarten wie Süßgewässern und Süßwasser, wobei sie dort meist kleiner bleiben. Die besten Angelzeiten und -plätze fallen oft mit der Laichzeit und der Rapsblüte zusammen. Während der Laichzeit ziehen sie in flache Uferregionen und Buchten, bevorzugt mit Seetang und Treibgut, an dem sie ihre Eier mit Klebefäden befestigen. Der Grund für das Laichen in diesen flachen Küstenregionen liegt darin, dass der Laich dort optimal an Pflanzen oder Steinen haften kann und die Bedingungen für die Entwicklung der Jungfische am günstigsten sind.

Merkmale, Körperbau und Familie Belonidae

Typisch für den Hornhecht ist der extrem verlängerte, schnabelförmige Kiefer mit zahlreichen kleinen Zähnen. Bei erwachsenen Hornhechten ist der Unterkiefer deutlich länger als der Oberkiefer, während bei Jungtieren Ober- und Unterkiefer noch etwa gleich lang sind. Das Maul ist hart und kräftig, was beim Angeln die Wahl des Hakens beeinflusst. Der Kopf ist spitz zulaufend, mit kleinen, eng anliegenden Schuppen, die den gesamten Körper bedecken und dem Fisch ein glattes, glänzendes Aussehen verleihen. Besonders auffällig: die grünlich schimmernden Gräten, die durch das in ihnen enthaltene Pigment gar nicht gefährlich sind, sondern ein Erkennungsmerkmal der Art darstellen. Die Rückenflosse und die Afterflosse liegen weit hinten am Körper und sind mit Hartstrahlen ausgestattet, die für Stabilität beim Schwimmen sorgen.

Hornhechte erreichen im Meer eine durchschnittliche Größe von etwa 70 Zentimetern, können aber maximal bis zu 90 Zentimeter lang werden. Das mögliche Alter beträgt bis zu 7 Jahre. Die Jungtiere sind anfangs fast durchsichtig und sehr klein, wodurch sie im Wasser kaum sichtbar sind. Im Verlauf ihrer Entwicklung verlängert sich der Unterkiefer zunehmend, und die Unterschiede zum Oberkiefer werden deutlicher.

Körpermerkmale Beschreibung
Länge durchschnittlich 70 cm, maximal bis 90 Zentimeter
Gewicht meist 0,5–1,2 Kilogramm
Rücken bläulich bis grün schimmernd
Bauch silbrig
Schnabel lang, schmal, mit Zähnen
Schuppen klein, eng anliegend
Kopf spitz, mit hartem Maul
Afterflosse weit hinten, mit Hartstrahlen

Ernährung und Verhalten

Hornhechte zählen zu den Räubern. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren und gelegentlich Insektenlarven. Als Sichtjäger jagen sie dicht unter der Wasseroberfläche in wärmeren Monaten – oft in der Nähe von Booten oder Küsten. Im offenen Wasser agieren sie als flinke Einzelgänger oder in lockeren Gruppen.

Fortpflanzung und Nachwuchs

Die Laichzeit liegt zwischen April und Juni. In dieser Phase legen Hornhechte ihre Eier an Algen, Steinen oder Pflanzenmaterial ab, wobei spezielle Klebefäden für festen Halt sorgen. Die Jungfische schlüpfen nach wenigen Wochen und entwickeln sich schnell zu kleinen, schlanken Räubern.

Bedeutung für Fischerei, Küche und Gräten

Der Hornhecht spielt für die kommerzielle Fischerei nur eine untergeordnete Rolle, erfreut sich jedoch bei Anglern großer Beliebtheit. Als schmackhafter Speisefisch überzeugt er mit seinem zarten, weißen Fleisch und wird gerne in der Küche verwendet. Besonders im Frühjahr gelten sie als hervorragende Zielfische – meist mit Schlepp- oder Spinnruten vom Boot oder Ufer aus.

Hornhechtangeln ist besonders spannend, da verschiedene Angelmethoden wie das Angeln mit Sbirolino oder Blinker sehr erfolgreich sind. Ein scharfer Haken ist beim Hornhechtangeln entscheidend, um Fehlbisse zu vermeiden. Tipp: Verwenden Sie beim Angeln auf Hornhecht feine, scharfe Haken und testen Sie verschiedene Blinker, um die Fangchancen zu erhöhen.

Das Fleisch ist weiß, mager und wohlschmeckend, die grünlichen Gräten sind zwar auffällig, aber völlig unbedenklich. Auf dem Teller überzeugt der Hornhecht mit zartem Aroma, ideal zum Braten oder Grillen. In Norddeutschland wird er besonders im Mai gerne serviert.

Für Hornhechte gibt es keine Schonzeit, dennoch sollten Angler auf anderen Seiten regionale Regelungen für Schonzeiten und Mindestmaße beachten.

Besonderheiten und Verwechslungen

Trotz äußerlicher Ähnlichkeit ist der Hornhecht nicht mit dem Pfeilhecht oder Barrakuda verwandt. Auch mit dem Arbeiter-Aal, der im Volksmund oft genannt wird, hat er nichts gemein. Verwechslungen mit Süßwasserfischen kommen durch die typische Körperform dennoch gelegentlich vor.

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