Der Giebel ist ein häufig vorkommender karpfenartiger Fisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Sein wissenschaftlicher Name lautet Carassius gibelio. Charakteristisch für den Giebel ist sein gedrungener, kompakter Körper, der meist eine Körpergröße von 15 bis 40 Zentimetern erreicht. Im Vergleich zu verwandten Arten wie der Karausche ist der Körper des Giebels eher rundlich und weniger stromlinienförmig. Seine großen, groben Schuppen sind auffällig und verleihen ihm ein robustes Aussehen. Die ausgeprägte Rückenflosse erstreckt sich vom mittleren Körperabschnitt bis zum Schwanz und ist ein wichtiges Merkmal für die Artbestimmung.
Der Giebel ist in Europa weit verbreitet und besiedelt vorwiegend stehende oder langsam fließende Gewässer wie Seen, Teiche und ruhige Flussabschnitte. Dabei bevorzugt er Gewässerabschnitte mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs, der Schutz bietet und gleichzeitig als Nahrungsquelle dient. Seine hohe Anpassungsfähigkeit erlaubt es dem Giebel, auch in Gewässern mit eingeschränkter Wasserqualität zu überleben. In manchen Regionen Europas gilt er als invasive Art, die durch ihre schnelle Vermehrung einheimische Fischarten verdrängen kann.
Der Giebel besitzt einen gedrungenen, fast runden Körper mit hoher Rückenlinie. Sein Kopf wirkt im Vergleich zum Körper klein, das Maul ist klein und leicht unterständig, was für seine bodennahe Nahrungssuche typisch ist. Die großen Schuppen mit metallischem Schimmer sind meist silbrig bis bräunlich gefärbt. Die Rückenflosse ist lang und besitzt am Rand häufig kleine Dornen, die besonders bei älteren Fischen ausgeprägt sind. Die Barteln sind in der Regel kurz oder fehlen ganz, was eine Unterscheidung zu anderen Karpfenfischen erleichtert.
Der Giebel (Carassius gibelio) und die Karausche (Carassius carassius) gehören zur selben Familie und ähneln sich äußerlich stark, was häufig zu Verwechslungen führt. Auch Silberkarausche wird als Synonym für den Giebel verwendet, da beide Begriffe dieselbe Fischart bezeichnen. Beide besitzen einen gedrungenen Körperbau und große Schuppen, unterscheiden sich jedoch in einigen entscheidenden Merkmalen:
Körperform: Die Karausche wirkt etwas schlanker und weniger rundlich als der Giebel.
Kopf und Maul: Beim Giebel ist das Maul kleiner und stärker unterständig, die Karausche hat ein etwas größeres Maul.
Rückenflosse: Die Rückenflosse der Karausche ist kürzer und hat eine abgerundete Form, während die des Giebels länger und oft spitz zulaufend ist.
Verhalten: Karauschen bevorzugen kühleres und klareres Wasser, während Giebels auch in wärmeren und trüberen Gewässern gut gedeihen.
Färbung: Karauschen sind meist etwas dunkler und weisen einen grünlich-braunen Schimmer auf, der Giebel ist oft heller und silbriger.
Trotz der Ähnlichkeiten ist die genaue Bestimmung besonders für Biologen und Angler wichtig, da beide Arten unterschiedliche ökologische Ansprüche haben und unterschiedliche Auswirkungen auf das Gewässerökosystem besitzen.
Giebels gelten als Allesfresser, die sich sowohl von pflanzlicher als auch tierischer Nahrung ernähren. Ihre Nahrung umfasst:
Wasserpflanzen
Insektenlarven
Würmer
Muscheln und kleine Krebse
Das kleine, unterständige Maul ermöglicht es ihnen, Nahrung vom Gewässergrund abzusammeln. Ihr Verhalten ist stark an die Jahreszeiten angepasst, so steigt die Aktivität in der Laichzeit an. Der Giebel hält sich bevorzugt in pflanzenreichen Bereichen auf, die als Versteck dienen und eine gute Nahrungsgrundlage bieten.
Die Laichzeit des Giebels erstreckt sich überwiegend von Mai bis Juli. Weibchen können mehrere Tausend Eier an Wasserpflanzen, Steinen oder anderen Oberflächen ablegen. Die Eier kleben fest und sind so vor der Strömung geschützt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Jungfische, die zunächst in der geschützten Uferzone bleiben, bis sie größer werden und in tiefere Gewässer wandern.
Die Körperlänge des Giebels liegt typischerweise zwischen 15 und 40 Zentimetern. Das Gewicht variiert stark, abhängig von Alter, Lebensraum und Nahrungsangebot, und kann bis zu 2 Kilogramm erreichen. Junge Tiere sind oft leichter und kleiner, während ausgewachsene Exemplare deutlich kräftiger sind.
Der Giebel besiedelt eine Vielzahl von Gewässern:
Seen und Teiche: Besonders häufig in pflanzenreichen Flachwasserzonen
Langsam fließende Flüsse: Bevorzugt ruhige, sauerstoffreiche Abschnitte
Kleine Gewässer: Anpassungsfähigkeit erlaubt Überleben auch in kleineren Teichen
Diese Vielfalt macht ihn zu einer der robustesten Fischarten in europäischen Süßwassersystemen.
Der Giebel beeinflusst die Zusammensetzung von Fischpopulationen in seinen Lebensräumen. Durch seine Ernährung trägt er zur Kontrolle von Insektenlarven und Kleintieren bei. Allerdings kann die starke Vermehrung auch negative Effekte haben, indem sie mit anderen Fischarten um Ressourcen konkurriert und in manchen Fällen deren Bestände reduziert.
In einigen Regionen wird der Giebel gezielt besetzt, um Fischbestände zu erhöhen oder den Anglerbedarf zu decken. Dabei kann die Ausbreitung des Giebels problematisch sein, da er die lokale Biodiversität durch Konkurrenzdruck beeinträchtigt. Deshalb sind Besatzmaßnahmen sorgfältig zu planen und regelmäßig zu überwachen.
Der Giebel ist zwar kein bedeutender Speisefisch, wird jedoch gelegentlich von Anglern gefangen. In manchen Gewässern gilt er als unerwünschter Beifang. Aufgrund seiner weiten Verbreitung und schnellen Vermehrung wird er selten gezielt beangelt, spielt aber eine wichtige Rolle im Freizeitfischereisektor.
Die Färbung des Giebels variiert von silbrig bis goldgelb, je nach Alter und Lebensraum. Jüngere Fische sind tendenziell heller gefärbt, ältere Exemplare zeigen oft einen dunkleren, metallisch glänzenden Schimmer.
Der robuste Körperbau des Giebels ist mit einer gut ausgeprägten, langen Rückenflosse ausgestattet, die Stabilität beim Schwimmen verleiht. Der kräftige Schwanzstiel ermöglicht schnelle Richtungswechsel, was das Fluchtverhalten unterstützt.