Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist einer der bekanntesten und bei Anglern besonders geschätzten Süßwasserfische Europas. In der Schweiz ist der Flussbarsch auch als ‘Egli’ bekannt. Er gehört zur Familie der echten Barsche (Percidae) und zeichnet sich durch seinen gedrungenen Körper und das typische Streifenmuster aus, welches ihn eindeutig von anderen Fischarten unterscheidet. Diese Art zählt zu den barschartigen Fischen, einer Gruppe, die durch besondere Merkmale wie Stachelstrahlen in ihren Flossen gekennzeichnet ist. Flussbarsche können ein maximales Alter von bis zu 22 Jahren erreichen. Ihre Vielfalt und ihre Angepasstheit machen sie zu einem faszinierenden Studienobjekt und beliebten Zielfisch gleichermaßen. Die maximale Länge des Flussbarschs kann etwa 60 cm betragen.
Flussbarschen sind Einzelgänger, kommen aber als Jungtiere häufig in Gruppen vor, insbesondere wenn ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Als Fischart zeigen Flussbarsche ein ausgeprägtes Sozialverhalten und stehen in ökologischer Konkurrenz zu anderen Arten wie dem Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua). Die typische Größe eines Flussbarsches variiert je nach Gewässer und Bedingungen stark. Während sie in nährstoffreichen Gewässern durchaus Längen von bis zu 60 Zentimeter erreichen können, bleiben sie in kargen Gewässern oft deutlich kleiner. Das Gewicht der meisten gefangenen Exemplare liegt meist zwischen 200 Gramm und 2 Kilogramm. Junge Flussbarschen ernähren sich zunächst von Zooplankton, bevor sie später auf Makrozoobenthos und andere Fische als Beute umsteigen. Ihre Streifen dienen ihnen als Tarnung in dichter Vegetation und helfen dabei, von potenziellen Beutetieren weniger schnell erkannt zu werden. Ihr Verhalten ist sowohl territorial als auch opportunistisch, abhängig von der Umgebung und dem jeweiligen Nahrungsangebot.
Ein charakteristisches Merkmal des Flussbarsches sind seine zwei getrennten Rückenflossen: Die erste Rückenflosse ist mit scharfen Stacheln versehen und zeigt oft einen auffälligen schwarzen Fleck, während die zweite Rückenflosse weicher und kleiner ist. Die dunklen Querbinden auf dem Körper dienen als wichtiges Identifikationsmerkmal und heben den Flussbarsch von anderen Arten ab.
Die Färbung des Rückens ist meist grau-grünlich und unterstützt die Tarnung, während der Bauch heller gefärbt ist; bei Jungfischen ist der Bauch oft noch blasser als bei adulten Exemplaren. Auffällig sind die kräftigen Ränder der Flossen, die nicht nur zur Artbestimmung beitragen, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gewässerbedingungen unterstreichen. Am Kiemendeckel befindet sich ein kräftiger Dorn, der als Schutz vor Räubern dient.
Der Kopf des Flussbarsches ist markant geformt, mit einer breiten Maulspalte und deutlichen Konturen, was seine Räuberanpassung unterstützt. Die Kammschuppen und die orangefarbene Färbung an Brust- und Bauchflossen machen ihn zu einem unverwechselbaren Fisch. Die Schwanzflosse ist gegabelt und kräftig gebaut, was dem Flussbarsch eine hohe Beweglichkeit und schnelle Richtungswechsel ermöglicht. Seine allgemeine Beschreibung umfasst neben den markanten Streifen auch eine grau-grünliche Grundfärbung, die ideal zur Tarnung im Wasser ist. Zusätzlich besitzt der Flussbarsch scharfe Zähne und ein relativ großes Maul, das ihn zu einem effektiven Räuber macht.
Flussbarsche bevorzugen klare, strukturreiche Gewässer, in denen sie Verstecke und reichlich Nahrung finden. Ideal sind Flüsse, Seen, Teiche und Baggerseen mit wechselnden Tiefen und einer guten Deckung durch Wasserpflanzen, versunkene Äste oder Steine. Flussbarsche halten sich häufig in Bereichen mit steinigem oder kiesigem Grund auf, da diese Zonen optimale Bedingungen für Nahrungssuche und Laichplätze bieten. Besonders häufig trifft man ihn an Randzonen oder in der Nähe von Unterwasserstrukturen. Das Mündungsdelta des Rheins gilt als besonders geeigneter Lebensraum für große Flussbarschpopulationen, da hier das Nahrungsangebot und die Gewässerbedingungen ideal sind. Die Qualität des Wassers beeinflusst die Verfügbarkeit der Beutetiere und damit direkt das Vorkommen des Flussbarsches. Gute Wasserqualität und reichhaltige Vegetation fördern seine Entwicklung erheblich.
Die Ernährung des Flussbarsches ist vielseitig, was ihn sowohl zu einem aktiven Jäger als auch zu einem beliebten Zielfisch bei Anglern macht. Vor allem kleinere Fische, Insektenlarven und Krebse stehen regelmäßig auf seinem Speiseplan. Durch diese Vielseitigkeit nimmt der Barsch eine wichtige Rolle in der Nahrungskette seines Gewässers ein. Inhalt und Zusammensetzung der Nahrung variieren dabei saisonal stark. Barsche passen ihre Jagdstrategien geschickt an die jeweils verfügbare Nahrung an und zeigen dabei erstaunliche Flexibilität.
Beim Angeln auf Flussbarsche kommen unterschiedlichste Methoden zum Einsatz. Besonders beliebt sind Kunstköder wie Spinner, Gummifische und Wobbler. Da Barsche neugierig sind und häufig in Schwärmen jagen, empfiehlt es sich, schnell verschiedene Köder auszuprobieren, um die bevorzugte Beutegröße und Farbe herauszufinden. Barsche sind dafür bekannt, schnell auf veränderte Bedingungen oder Köderarten zu reagieren. Leichte Spinnruten und feine Schnüre erhöhen den Angelspaß erheblich.
In der Teichwirtschaft spielt der Flussbarsch als Speisefisch eine nicht unerhebliche Rolle. Aufgrund seines delikaten, weißen und festen Fleisches ist er sowohl in der Gastronomie als auch bei privaten Anglern geschätzt. Innerhalb der barschartigen Fische gilt der Flussbarsch als besonders schmackhaft. In einigen Regionen werden sie gezielt gezüchtet, um den Bedarf nach hochwertigem Fischfleisch zu decken.
Der Flussbarsch Laich wird im Frühjahr während der Eiablage meist in flachen, vegetationsreichen Gewässerzonen abgelegt. Die Laichzeit des Flussbarschs dauert in der Regel von März bis Juni. Die Anzahl der Eier variiert stark, größere Weibchen legen dabei durchaus mehrere Tausend Stück. Während dieser Zeit zeigen die Barsche ein deutlich aktiveres Verhalten und nutzen bevorzugt Bereiche mit wärmerem Wasser und reichlich Vegetation. Der Laich wird in langen Bändern abgelegt und bleibt an Pflanzen hängen.
Für Angler besonders interessant ist, dass Flussbarsche oft in bestimmten Gewässerabschnitten besonders konzentriert auftreten. Deshalb sind genaue Gewässerkenntnisse und das Verstehen der Gewässerbedingungen entscheidend, um erfolgreich auf Barsche zu angeln. Zusätzlich kann die Kenntnis über die bevorzugte Gattung und Art ihrer Beutefische einen deutlichen Vorteil bieten. Vor allem kleine Weißfische und deren Verhalten spielen eine wichtige Rolle bei der gezielten Barschjagd.