
Nachtangeln: Faszination Angeln in der Dunkelheit
Wenn die Sonne untergeht und Ruhe einkehrt, beginnt für viele Angler das eigentliche Abenteuer: das Nachtangeln. In der Dunkelheit erwachen viele Fischarten zum Leben, und das stille Wasser bietet ideale Bedingungen für intensive Naturerlebnisse, gepaart mit Nervenkitzel bei jedem Biss.
Warum Nachtangeln so besonders ist
Nachtangeln ist ein Erlebnis. Sobald die Dämmerung einsetzt, verändert sich die Atmosphäre am Wasser: Es wird ruhiger, Geräusche intensiver, Bewegungen bewusster wahrgenommen. Viele Angler schätzen diesen meditativen Zustand, in dem sich Naturverbundenheit und Spannung vereinen.
Welche Fische fängt man beim Nachtangeln?
Zahlreiche Fischarten zeigen in der Nacht erhöhte Aktivität. Vor allem Aale, Zander und Welse (Waller) verlassen ihre Verstecke und gehen auf Nahrungssuche. Auch Friedfische wie Brassen, Schleien und Karpfen lassen sich nachts gut beangeln. Besonders im Sommer sind die Fangchancen in der Dunkelheit oft höher als tagsüber.
Beliebte Zielfische beim Nachtangeln
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Aal:
Raubfisch, nachtaktiv, bevorzugt Wurm oder Fischfetzen.
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Zander:
Dämmerungsjäger, häufig ufernah unterwegs.
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Karpfen & Brassen:
Werden in der Nacht mutiger, gute Köder sind Boilies, Mais oder Teig.
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Waller:
Geduld und robuste Ausrüstung erforderlich.
Die richtige Ausrüstung für das Nachtangeln
Nachtangeln stellt besondere Anforderungen an Angler und Ausrüstung. In der Dunkelheit ist es entscheidend, dass jeder Handgriff sitzt und auch schwache Signale, etwa ein vorsichtiger Biss, zuverlässig erkannt werden. Die richtige Ausrüstung sorgt für Sicherheit, Komfort und mehr Fangerfolg.
Must-have-Ausrüstung für das Nachtangeln
Ein aufgeräumter Angelplatz, funktionierendes Licht und zuverlässige Technik sind die Grundlage für eine erfolgreiche Nacht. Folgende Ausrüstungsgegenstände sollten beim Nachtangeln keinesfalls fehlen:
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Elektronische Bissanzeiger:
Sie geben akustisch und optisch Alarm, sobald ein Fisch anbeißt. Ideal, wenn man mehrere Ruten fischt oder zwischendurch entspannt.
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Aalglocken oder Knicklichter:
Klassische Alternativen, besonders beliebt bei der Aal- und Zanderangelei. Die kleinen Glocken werden an der Rutenspitze befestigt und schlagen bei Bewegung Alarm. Knicklichter bieten zusätzlich optische Kontrolle.
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Stirnlampe mit Rotlichtfunktion:
Eine Stirnlampe ist Pflicht. Beide Hände bleiben frei, und das Rotlicht schont die Nachtsicht und schreckt die Fische weniger auf als weißes Licht.
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Knicklichter & Leuchtposen:
Ob an der Posenmontage oder an der Rutenspitze, Knicklichter machen selbst kleinste Bewegungen sichtbar und helfen bei der Orientierung.
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Rutenhalter, Banksticks oder Rodpod:
Ordnung und Stabilität sind in der Dunkelheit unerlässlich. Die Ruten sicher zu positionieren vermeidet Hektik bei einem Biss und schützt das Gerät vor Schäden.
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Abhakmatte & Kescher mit Nachtnetz:
Ein weicher, dunkler Kescher stört die Fische weniger. Eine gepolsterte Abhakmatte schützt gefangene Fische, auch das gehört zum verantwortungsvollen Angeln.

Expertentipp von Bastian: Vor der Angelnacht alles einmal testen: Batterien prüfen, Knicklichter aktivieren, Montagen vorbereiten und das Equipment griffbereit platzieren.
Robuste Ruten und zuverlässige Rollen
Für das Nachtangeln eignen sich besonders kräftige Ruten mit gut sichtbarer Spitze (ideal mit Knicklichthalterung) und Rollen mit sauberer Bremse. Wer auf kampfstarke Fische wie Karpfen, Zander oder Welse aus ist, sollte stabile Ausrüstung wählen. Feines Gerät ist hier fehl am Platz.
- Karpfenangeln: 2,75–3,5 lbs Karpfenruten, große Freilaufrollen, 0,35–0,40 mm monofile oder geflochtene Schnur
- Aalangeln: 2,70–3,30 m Allround- oder Grundruten, mittelstarke Rolle, abriebfeste Schnur
- Welsangeln: extra starke Wallerruten, Großrollen mit hoher Schnurfassung, Vorfächer mit hoher Tragkraft
Effektive Köder bei Nacht
Die Wahl des richtigen Köders hängt vom Zielfisch und Gewässer ab. In der Nacht gelten aber einige Favoriten:
- Köder wie Tauwürmer, Maden oder Köderfische wirken durch ihre Bewegung besonders reizvoll. Aal, Wels und Zander reagieren darauf besonders gut.
- Fischfetzen & Leberstücke: Der Geruch lockt Raubfische im Dunkeln zuverlässig an. Ideal in fließenden Gewässern.
- Boilies, Dosenmais, Teig: Diese Köder bewähren sich bei Karpfen und Friedfischen. Süß oder fischig, je nach Vorliebe des Zielfischs.
- Kombiköder: etwa Wurm mit Mais oder Teig mit Maden, ideal für Experimentierfreudige.
Bewährte Montagen:
- Grundmontage für Bodenfresser wie Aal, Zander, Karpfen
- Posenmontage für vorsichtige Friedfische – sensibel und sichtbar
Wichtig: stabile Haken, passende Vorfächer und auf Zielfisch abgestimmte Systeme
Hast du es gewusst?Im Dunkeln punkten stark riechende Köder. Sie machen es den Fischen leichter, Beute aufzuspüren. Knoblauch, Leberaromen oder Fischöl können den Unterschied machen.
Den besten Angelplatz finden
Der richtige Angelplatz ist entscheidend für den Erfolg beim Nachtangeln. Er sollte sicher erreichbar, übersichtlich und strukturiert sein. Neue Spots sollten im Hellen erkundet werden, um Risiken wie rutschige Ufer oder tiefes Wasser zu vermeiden.
Tipps zur Platzwahl:
- Stillgewässer (Seen, Teiche): ideal für Einsteiger, ruhig und übersichtlich
- Flüsse & Kanäle: anspruchsvoller, aber mit besonderen Reizen
- Ebenes Gelände, nahe am Auto, mit natürlicher Deckung (Büsche, Bäume)
Erfolgreich angeln bei Nacht: Strategien & Tipps
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Vorbereitung bei Tageslicht:
Ausrüstung sortieren, Montagen vorbereiten, Angelplatz aufbauen
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Licht diszipliniert einsetzen:
möglichst Rotlicht nutzen, helle Lichtquellen vermeiden
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Leise verhalten:
Gespräche, Musik und unnötige Bewegungen stören die Fische
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Mehrere Ruten einsetzen:
um verschiedene Tiefen zu befischen
Sicherheit beim Nachtangeln
Sicherheit steht an erster Stelle, besonders in abgelegenen Gegenden oder an unbekannten Gewässern.
Wichtige Sicherheitsmaßnahmen:
- Stirnlampe (Rotlicht), aufgeladenes Handy
- Erste-Hilfe-Set und wetterfeste Kleidung
- Angelpartner mitnehmen, wenn möglich
- Gewässerkenntnis: gefährliche Stellen vorher erkunden
- Ordnung am Platz: Stolperfallen vermeiden
Nachtangeln in Deutschland: Was ist erlaubt?
Das Nachtangeln ist nicht überall erlaubt. Die Regelungen variieren je nach Bundesland, Angelverein oder Pächter des Gewässers.
Bundesland-Regelungen im Überblick (Auswahl):
- Erlaubt: Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (meist mit gültiger Erlaubnis)
- Eingeschränkt oder verboten: Bayern, Baden-Württemberg – häufig nur mit Sondergenehmigung
- Privatgewässer: Eigene Regeln! Immer vorher beim Pächter oder Verein nachfragen
Unser Tipp!Vor dem Angelausflug immer die aktuellen Vorschriften prüfen. Das schützt vor Bußgeldern.
Nachtangeln: eine besondere Erfahrung
Wer einmal eine Nacht am Wasser verbracht hat, weiß: Nachtangeln ist mehr als nur Fischfang. Es ist ein Erlebnis, das Ruhe, Spannung und Naturerlebnis in einzigartiger Weise verbindet. Jeder Biss im Dunkeln ist ein Moment voller Adrenalin und jede Stunde in der Stille ein Gewinn an Erfahrung.