
Frequenz auf Bulltrout und Regenbogenforelle in Squamish River
Ein Abenteuer am Squamish River, bei dem die Eiseskälte die Zähne klappern ließ und der Atem in dichten Wolken in der klaren, frostigen Luft verschwand – wo soll ich nur anfangen? Es war einer dieser Tage, an denen man sich fragt, warum man den warmen Komfort des Zuhauses gegen das wilde Unbekannte eintauscht. Minus 18 Grad zeigte das Thermometer an, und jede Sekunde draußen fühlte sich wie ein kleiner Sieg gegen die Natur an. Mein Ziel war klar, doch der Weg dorthin war alles andere als einfach. Ich wollte Regenbogenforellen und Bulltrout fangen! Der Squamish River sollte der Schauplatz meines frostigen Dramas werden.
Hast du es gewusst?Die Bulltrout (Salvelinus confluentus) gehört zur Familie der Saiblinge und zeichnet sich durch ihre Vorliebe für kühle, klare Fließgewässer aus. Und die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Forellenarten.
Die Fahrt dorthin war jedoch nicht gerade ein Spaziergang. Mein treuer Van, dessen Heizung nur widerstrebend warm blies, kämpfte sich über vereiste Straßen Richtung Squamish. Jede glatte Kurve ließ mein Herz einen Schlag aussetzen, und mein Griff um das Lenkrad wurde fester. Doch weder glatte Pisten noch eisige Winde würden mich davon abhalten, mein Ziel zu erreichen. Angekommen am Flussufer stand ich einer schier endlosen Weite glitzernden Wassers gegenüber, eingerahmt von schneebedeckten Bergen. Es war atemberaubend – aber auch einschüchternd. Wo sollte ich überhaupt anfangen zu fischen?
Mit fragendem Blick und klammen Händen trat ich in einen kleinen Angelladen, ein willkommenes Refugium gegen die Kälte. Der Ladenbesitzer, ein älterer Herr mit wettergegerbtem Gesicht, strahlte eine Ruhe aus, die Jahrzehnte gelebte Erfahrung verriet. Auf meine Frage nach den besten Stellen für Regenbogenforellen und Bulltrout grinste er verschmitzt und gab mir einige Tipps. „Für die Bulltrout versuch’s in den tieferen Pools, am besten da, wo sich kleine Nebenflüsse in den Hauptstrom gießen – wie an den Zuflüssen vom Cheakamus River. Und Regenbogenforellen? Die mögen schnellere Bereiche, wo sich die Strömung teilt. Probier’s mit kleinen Jigs oder Streamern, die nach Lachs-Eiern aussehen.“ Bevor ich ging, drückte er mir noch einen goldglänzenden Spinner in die Hand. „Die Bulltrout stehen da drauf“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
3 Tipps zum Angeln am Squamish River
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Ausrüstung:
Da der Squamish River anspruchsvolle Bedingungen haben kann, ist eine robuste Rute und Rolle essenziell. Für Lachsarten oder Steelhead eignen sich mittelstarke bis starke Spinnruten oder Fliegenruten. Achte darauf, dass deine Schnur mindestens 9 bis 13 Kilogramm Tragkraft hat, um auch größere Fische sicher landen zu können.
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Köder:
Lachse und Steelhead im Squamish River reagieren gut auf leuchtende und auffällige Köder. Spinner, Blinker und Kunstköder in Farben wie Pink, Chartreuse oder Orange funktionieren gut. Für das Fliegenfischen bieten sich Egg-Pattern-Fliegen oder Streamer an, die das natürliche Futter der Fische imitieren.
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Techniken:
Experimentiere mit unterschiedlichen Techniken, je nach Fischart und Wasserbedingungen. Während Lachse oft auf aggressives Einholen reagieren, kann es bei Steelhead effektiver sein, eine natürlich wirkende Präsentation mit einer Drifttechnik zu verwenden. Wenn du Fliegenfischst, wähle schimmernde oder natürliche Muster angepasst an die Strömung und Sicht.
Mit dieser neu gewonnenen Zuversicht wagte ich mich zurück hinaus in die Kälte. Der Spaziergang zur bewährten Stelle am Fluss war eine Herausforderung für sich. Vorschnee und Eis machten jeden Schritt zur Gratwanderung, und der eisige Wind piekste meine Wangen wie kleine Nadeln. Endlich am Wasser angekommen, warf ich den goldfarbenen Spinner aus, den mir der Ladenbesitzer empfohlen hatte. Der erste Wurf fühlte sich noch verheißungsvoll an, beim fünften machte sich erste Enttäuschung breit – kein Zucken an der Rute.
Ich beschloss einen Wechsel. Mit einem schwereren Jig, der mit einem grellroten Kunstköder ausgestattet war, konzentrierte ich mich auf einen ruhigeren, tieferen Abschnitt. Plötzlich – ein Ruck! Die Rute bog sich alarmierend, und ich wusste sofort, dass der Fisch am anderen Ende kein einfacher Fang sein würde. Eine Bulltrout! Ihr Gewicht und ihre Kraft sorgten dafür, dass meine Schnur an die Belastungsgrenze kam, und der Drill entwickelte sich zu einem wahren Kampf. Die Kälte war vergessen, während wir uns einen brisanten Wettstreit leisteten, bis ich sie schließlich sicher landen konnte. Ihr dunkler Rücken und die hellen Flecken schimmerten in der Wintersonne. Es war ein bemerkenswerter Moment – meine erste Bulltrout des Tages.
Hast du es gewusst?Die beste Zeit zum Angeln am Squamish River ist im Herbst, wenn Lachse zu ihren Laichgründen wandern. Auch der Winter ist ideal für Steelhead, da sie dann den Fluss hinaufziehen. Frühling und Sommer bieten Möglichkeiten für andere Arten wie Regenbogenforellen oder Dollarfische (Bulltrouts).
Mit der neu entfachten Motivation konzentrierte ich mich auf die schnelleren Wasserbereiche. Für die Regenbogenforellen wählte ich einen kleinen „Woolly Bugger“-Streamer mit schimmernden Akzenten, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Nach wenigen Minuten tat sich etwas! Eine Regenbogenforelle schnappte zu, und wie erwartet zeigte sie sich äußerst kämpferisch. Ihre Sprünge aus dem Wasser und das heftige Schlagen in der Strömung verlangten mir alles ab. Doch nach einem nervenaufreibenden Drill gelang es mir, sie an Land zu bringen. Ihre leuchtenden Farben standen im krassen Kontrast zur winterlichen Landschaft – sie war ein wahres Schmuckstück.
Die Stunden vergingen, und ich hatte das Glück, weitere Exemplare beider Arten zu fangen. Das Highlight waren zwei erstklassige Bulltrout innerhalb von 20 Minuten. Die Fische zeigten, warum sie unter Anglern so geschätzt werden – mit ihrer rohen Kraft und majestätischen Erscheinung. Natürlich hatte auch der Tag seine Tücken. Die eingefrorenen Rutenringe brachten mich immer wieder zur Verzweiflung, und meine Finger fühlten sich bald eher wie Eiszapfen an. Doch selbst diese Widrigkeiten konnten der Euphorie keinen Abbruch tun.
Am Ende dieses frostigen, aber unvergesslichen Abenteuers stand ich wieder an meinem Van. Mit schmerzenden Armen, dampfendem Atem und einem breiten Grinsen blickte ich zurück auf einen Tag voller Herausforderungen, Schönheit und Adrenalin. Der Squamish River hatte mir mehr gegeben, als ich je erwartet hätte – und ich wusste, dass ich zurückkehren würde.
Stramme Leinen
Theo