Angeln in Deutschland leicht gemacht: Tipps, Tricks und Top-Orte

Angeln in Deutschland leicht gemacht: Tipps, Tricks und Top-Orte

Angeln in Deutschland begeistert Millionen und verbindet Sport, Natur und Entspannung auf einzigartige Weise. Ob an stillen Seen, reißenden Flüssen oder an der Küste, das Abenteuer am Wasser bietet Erholung und aufregende Herausforderungen zugleich. Gerade durch die isolierende Coronazeit und einer vermehrten Präsenz auf Social Media sind viele neue begeisterte Angler hinzugekommen. Hier erfährst du alles, was du für deinen erfolgreichen Ausflug wissen musst: von wichtigen Regeln über die schönsten Gewässer bis hin zu den besten Techniken.

Brauche ich einen Angelschein in Deutschland?

Ja, Angeln ohne Angelschein ist in Deutschland keine gute Idee. In den meisten Bundesländern benötigst du einen Fischereischein, um legal angeln zu dürfen. Dafür musst du eine Fischereiprüfung ablegen, die Grundwissen über Fischarten, Gewässerkunde und Naturschutz vermittelt.

Neben dem Fischereischein brauchst du zusätzlich eine Angelkarte oder einen Fischerei-Erlaubnisschein, die für das jeweilige Gewässer erforderlich sind. Die Angelfischerei in Deutschland ist streng geregelt, um Fischbestände nachhaltig zu schützen und eine verantwortungsbewusste Nutzung der Gewässer zu gewährleisten. Informiere dich also vorab über die Bestimmungen in deinem Bundesland und sorge dafür, dass du alle notwendigen Angelkarten besitzt, um problemlos angeln zu können.

Blick auf Bach in Deutschland

Ein kleiner Bach, der den idealen Lebenslauf für Bachforellen und Äschen darstellt.

Die besten Angelgewässer in Deutschland

Deutschland bietet eine große Vielfalt an Angelmöglichkeiten. Je nach Region unterscheiden sich die Bedingungen, Fischarten und Angelmethoden aufgrund von geografischen Abweichungen.

Flüsse

Flüsse wie der Rhein, die Elbe und die Donau gehören zu den größten Flüssen Deutschlands. Sie bieten abwechslungsreiche Angelmöglichkeiten – von stark strömenden Bereichen für Raubfische wie Zander und Hecht bis hin zu ruhigeren Zonen, in denen Friedfische wie Karpfen und Barben dominieren. Zudem sind Flüsse hervorragende Reviere für das Nachtangeln auf einen nachtaktiven Jäger, wie den Aal. Wer eine Herausforderung sucht, kann in den tiefen Buhnen oder Hafengebieten große Welse beangeln, was aber einiges an Erfahrung, geeignetes Material und Ausdauer voraussetzt.

Seen

Seen sind bei Anglern besonders beliebt, da sie eine große Artenvielfalt und unterschiedliche Angelmethoden ermöglichen. Die Müritz, der Bodensee oder der Brombachsee bieten erstklassige Bedingungen für das Angeln auf Hecht, Zander und Barsch, sind aber aufgrund ihrer Größe nicht leicht zu beanglen. Viele Seen beherbergen zudem kapitale Karpfen und Schleien, die besonders mit der Feeder- oder Grundangel erfolgreich gefangen werden können. Um an großen Gewässern regelmässig zu fangen, bedarf es aber einiger Erfahrung. Wer es auf Salmoniden abgesehen hat, findet in tieferen, klaren Alpenseen hervorragende Chancen auf Seeforellen, Renken und Saiblinge. Diese Angelei ist besonders schwierig und Schneidertage, beim Schleppen auf Seeforelle, gehören zur Tagesordnung.

Nord- und Ostsee

Das Meeresangeln erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. In der Nord- und Ostsee lassen sich zahlreiche Zielfische überlisten. Brandungsangeln an der Ostseeküste ist besonders lohnenswert, wenn es um Meerforelle, Hering und Plattfisch geht. Im Sommer ziehen Makrelen und Hornhechte in große Schwärme an die Küste und bieten spannendes Spinnfischen. Wer es auf größere Fische abgesehen hat, kann mit einem Kutter weit aufs Meer hinausfahren und auf Leng, Seelachs oder Heilbutt angeln.

Kanäle und kleine Seen

Kanäle und kleinere Seen werden oft unterschätzt, bieten aber fantastische Angelmöglichkeiten. Diese Gewässer sind besonders für das Ansitzangeln auf Karpfen, Schleie und Brassen ideal. In vielen Kanälen gibt es zudem gute Bestände an Zandern, die sich besonders in den Abend- und Nachtstunden aktiv auf Nahrungssuche begeben. Auch Barsche, sowie Hechte sind hier oft zahlreich vertreten und lassen sich mit Gummifischen oder Wobblern gezielt befischen. Der Vorteil dieser Gewässer ist, dass sie von der Größe her überschaubar sind und auch Einsteiger leichter potenzielle Hotspots entdecken können.

Bäche

Kleine Bäche findet man in Deutschland fast überall und so machner wird überrascht sein, welch Artenvielfalt in solch kleine Gewässern vorkommt. Ist die Wassertemperatur niedrig genug, so tummeln sich hier oft Bachforellen, Mühlkoppen oder auch Äschen. Wärmere Bäche bieten dagegen Döbeln einen idealen Lebensraum.

Stauseen

Durch Wasserkraftwerke werden Flüsse oftmals angestaut, sodass sich oberhalb des Wehres ein Stausee bildet. In diesen Stauseen kommen fast alle Fischarten vor. Neben Hechten, Zandern, Welsen, Karpfen und Friedfischen kann bei Stauwehren, die Alpenflüsse aufstauen auch der Huchen in diesem beheimatet sein.

Blick auf geangelten Hecht neben Kescher und mit Zollstock.

Der Hecht kommt in fast jedem Gewässer vor und ist deswegen ein beliebtes Ziel für Angler.

Welche Fische kann ich in Deutschland fangen?

Je nach Angeltechnik und Region lassen sich sowohl hungrigeRaubfische als auch Friedfische gezielt beangeln. Während einige Arten ganzjährig aktiv sind, gibt es auch seltene Fische, die nur unter besonderen Bedingungen vorkommen.

Raubfische

Raubfische wie Hecht, Zander, Barsch und Wels sind die bevorzugten Zielfische vieler Angler. Sie lassen sich besonders gut mit Kunstködern wie Wobblern, Gummifischen oder Blinkern überlisten. Während Hechte oft in krautreichen Bereichen lauern, bevorzugen Zander tiefere und trübe Zonen. Barsche sind das ganze Jahr über aktiv und reagieren gut auf kleine Köder bis ca 10cm. Der Wels, als größter heimischer Raubfisch, wird oft mit toten Köderfischen, Tauwurmbündel oder Spinnködern aktivgefangen.

Friedfische

Friedfische wie Karpfen, Schleie, Brassen und Rotfedern sind hervorragende Zielfische für Ansitzangler. Besonders das gezielte Anfüttern mit Boilies, Mais, Würmern, Maden oder Pellets kann den Erfolg steigern. Karpfen sind für ihre Kraft bekannt und erfordern robuste Ausrüstung. Schleien bevorzugen verkrautete Gewässerzonen und lassen sich besonders gut mit Mistwürmern überlisten. Brassen sind in fast allen Gewässern zu finden und reagieren gut auf Feeder-Methoden.

Salmoniden

Salmoniden wie Forellen, Saiblinge und Äschen kommen vor allem in klaren, sauerstoffreichen Gewässern vor. Besonders das Fliegenfischen ist eine beliebte Technik, um Forellen und Äschen zu überlisten. Aber auch das Spinnfischen mit kleinen Wobblern, Spinnern oder Gummifischen ist vielversprechend. Lachse sind in Deutschland seltener geworden, es gibt jedoch gezielte Wiederansiedlungsprogramme, um die Bestände in bestimmten Flüssen zu erhalten.

Exotische und seltene Fischarten

Neben den bekannten Zielfischen gibt es in Deutschland auch einige seltene und weniger beachtete Fischarten. Die Quappe ist ein nachtaktiver Fisch, der in kalten Flüssen und Seen lebt. Der Huchen, auch als Donaulachs bekannt, ist ein begehrter, aber schwer zu fangender Raubfisch. Störe kommen nur noch vereinzelt vor, da sie durch Überfischung und Umweltveränderungen stark dezimiert wurden. Der endemische Zingel kommt nur sehr selten vor und lebt ihm Donauraum, sodass nur die wenigsten Angler schon einmal diesen Räuber gefangen haben. Wer sich für das Angeln exotischer Arten interessiert, kann spezielle Gewässer aufsuchen, die seltene Arten gezielt fördern.

Top-Techniken für erfolgreiches Angeln

  • Spinnfischen:

    Diese Technik ist besonders effektiv für Hechte, Zander und Barsche. Durch den Einsatz von Kunstködern wie Gummifischen, Wobblern oder Blinkern kann der Köder lebendig imitiert werden, was Raubfische reizt oder den Hunger weckt und zum Anbiss verleitet. Das Spinnfischen ist dynamisch und erfordert eine aktive Führung des Köders, wodurch es eine spannende Methode für Angler ist, die gerne in Bewegung bleiben.

  • Grundangeln:

    Eine bewährte Methode für das Angeln auf Karpfen, Aal und Weißfische. Beim Grundangeln wird der Köder am Boden des Gewässers präsentiert, häufig mit einer Grundblei-Montage, die sicherstellt, dass der Köder an Ort und Stelle bleibt. Besonders in der Dämmerung oder nachts ist diese Technik erfolgversprechend, da viele Zielfische zu dieser Zeit besonders aktiv sind und den Grund nach Fressbarem absuchen.

  • Fliegenfischen:

    Diese ästhetische Technik wird vor allem für Salmoniden wie Forellen und Äschen eingesetzt. Hierbei wird eine spezielle Fliegenrute genutzt, mit der künstliche Trocken-, Nassfliegen, Streamer oder Nymphenpräzise geworfen werden. Durch das realistische Spiel der Fliege werden Insekten, Fische oder Larven imitiert, was besonders in klaren, sauerstoffreichen Gewässern effektiv ist. Fliegenfischen erfordert Geduld, starke Aufmerksamtkeit und Geschick, belohnt aber mit intensiven Drills und spannenden Fangerlebnissen.

  • Feederangeln:

    Besonders geeignet für das gezielte Angeln auf Friedfische wie Brassen und Rotaugen. Diese Methode nutzt einen Futterkorb, der regelmäßig mit Lockfutter gefüllt wird, um Fische anzulocken und länger am Platz zu halten. Feederangeln ist eine spezielle Technik, die besonders in Stillgewässern oder langsam fließenden Flüssen erfolgversprechend ist. Der Biss wird durch feine Rutenspitzen registriert, wodurch auch vorsichtige Fische sicher gehakt werden können.

  • Meeresangeln:

    Das Angeln im Salzwasser erfordert spezielle Techniken, um Fische wie Wolfsbarsch, Makrele oder Plattfische zu überlisten. Beim Spinnfischen auf Wolfsbarsche kommen besonders Gummifische und Wobbler zum Einsatz, während das klassische Brandungsangeln mit Naturködern wie Wattwürmern oder Krabben an langen Vorfächern auf Platten gut funktioniert. Besonders im Winter sind viele Meeresfische aktiv, weshalb das Angeln in Nord- und Ostsee auch in den kalten Monaten attraktiv bleibt.

Wann ist die beste Angelzeit?

Jahreszeit Zielfische Besonderheiten der Angelzeit
Frühling Forellen, Renken Aktiv nach dem Winter, Forellen gut fangbar, ab Mai/Juni auch Hecht, Wels, Aal und Zander
Sommer Wels, Aal, Hecht, Zander, Barsche, Karpfen Nachtangeln besonders effektiv, da die Tage oft zu warm sind
Herbst Hechte, Karpfen, Zander Große Räuber fressen sich für den Winter voll
Winter Zander, Hechte, Barsche Langsame Köderführung ist entscheidend
geangelter Fisch

Geangelter Fisch.

Tipps für nachhaltiges Angeln

Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Respektiere Schonzeiten und Mindestmaße, verwende umweltfreundliche Montagen und hinterlasse keinen Müll. Einzelhaken erleichtern das Zurücksetzen von zu kleinen oder zu großen Fischen, während Drillinge größeren Schaden anrichten können. Bei heißen Temperaturen solltest du auf das Forellenangeln verzichten, da diese sehr hitzeempfindlich sind. Viele Angelvereine setzen sich aktiv für den Schutz der Fischbestände ein – eine Mitgliedschaft lohnt sich.

Warum Angeln in Deutschland ein Erlebnis ist

Ob ruhiges Ansitzangeln am See oder spannendes Spinnfischen im Fluss – die Möglichkeiten in Deutschland sind vielfältig. Wer sich mit den Gesetzen auskennt, die richtige Technik anwendet und nachhaltig fischt, kann das ganze Jahr über unvergessliche Momente am Wasser erleben. Unabhängig von der Angelsaison bieten sich zahlreiche Gelegenheiten, verschiedene Fischarten zu beangeln. Pack deine Ausrüstung und entdecke die faszinierende Welt des Angelns in Deutschland! Blinkerbox hilft dir dabei!

* Alle Preise inkl. gesetzl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten, wenn nicht anders beschrieben