Der Memory Effekt ist ein bekanntes Phänomen beim Angeln und betrifft die Eigenschaft einer Angelschnur, sich nach längerer Lagerung oder Belastung an die aufgespulte Form zu „erinnern“. Dieses sogenannte Gedächtnis führt dazu, dass die Schnur nach dem Abspulen Kringel oder sogar Schlaufen bildet. Für jeden Angler kann der Memory Effekt zum Problem werden, denn eine kringelige Schnur erschwert das Werfen und kann zu Verwicklungen führen – ganz gleich, an welchem Gewässer geangelt wird.
Die Stärke des Memory Effekts hängt stark vom Material ab. Besonders monofile Angelschnur ist dafür bekannt, dass sie ein ausgeprägtes Schnurgedächtnis hat. Geflochtene Schnüre zeigen dieses Phänomen meist weniger stark. Auch der Durchmesser spielt eine Rolle: Dickere Schnüre behalten ihre gewickelte Form länger. Zusätzlich beeinflussen die Dauer der Lagerung auf der Rolle und die Art des Aufspulens das Ausmaß des Effekts.
Faktor | Auswirkung auf Memory Effekt |
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Material | Monofile Schnur zeigt starkes Gedächtnis |
Durchmesser | Dickere Schnüre behalten Form länger |
Spulenart | Enge Wicklung verstärkt Kringelbildung |
Lagerdauer | Lange Lagerung erhöht den Memory Effekt |
Ein typisches Beispiel: Wird eine Monofile Schnur über Monate auf der Rollenspule gelassen, entstehen beim nächsten Angelausflug fast zwangsläufig Kringel und Schlaufen.
Im Angelalltag kann ein starker Memory Effekt zu mehreren Nachteilen führen. Beim Auswerfen springt die Schnur in Kringeln von der Rolle, landet auf dem Boden oder im Wasser und verursacht Verwicklungen. Besonders Angler, die an großen Gewässern oder auf weite Distanz fischen, bemerken die Folgen deutlich. Es kann passieren, dass sich die Tragkraft der Schnur verschlechtert oder die Kontrolle beim Drill leidet. Auch in kaltem Wasser und bei niedrigen Temperaturen tritt der Effekt bei Mono-Schnüren oft besonders stark auf.
Viele Angler achten beim Kauf auf die Materialeigenschaften und wählen gezielt geflochtene Schnüre, wenn sie weniger Probleme mit dem Memory Effekt möchten. Wer Mono bevorzugt, sollte die Schnur regelmäßig wechseln und nach längerer Lagerung durch Auslegen auf dem Wasser strecken. Auch das Spulen der Schnur mit möglichst wenig Spannung und das Lagern an einem kühlen, dunklen Ort kann helfen, das Schnurgedächtnis zu verringern.
Schnur nach dem Angeln gründlich spülen, besonders nach Kontakt mit Salzwasser
Nach längerer Pause vor dem nächsten Angelausflug auf Kringel prüfen
Die passende Schnurwahl je nach Zielfisch und Gewässer
Der Memory Effekt betrifft jeden Angler, der Mono oder andere Schnüre nutzt und Wert auf störungsfreies Angeln legt. Er hängt eng mit der Form und dem Gedächtnis der Schnur zusammen. Mit passender Pflege, gezielter Auswahl und Aufmerksamkeit im Umgang kann der Memory Effekt spürbar reduziert werden. So bleibt die Freude am Angeln in jedem Gewässer erhalten und Verwicklungen werden zum Ausnahmefall.