Bachforellen leichtgemacht

Bachforellen leichtgemacht

Dein Guide zum Bachforellenangeln: Techniken, Tipps und Ausrüstung

Bachforelle im Wasser

Das Angeln auf Bachforellen (Salmo trutta fario) ist eine Kunstform, die sowohl Geduld als auch Geschick erfordert. Diese wunderschönen Raubfische, bekannt für ihre Kampfstärke und Schönheit, leben in den klaren, kühlen Gewässern von Bächen und Flüssen quer durch Europa. Sie bevorzugt sauerstoffreiche Fließgewässer mit einer hohen Wasserqualität. In diesem Guide teile ich umfassendes Wissen über das erfolgreiche Angeln auf die Bachforelle, einschließlich der besten Techniken, Ausrüstungsempfehlungen und Tipps, um diesen listigen Raubfisch zu überlisten.

Warum Bachforellenangeln?

Bachforellen sind nicht nur wegen ihrer Schönheit und ihres Kampfgeistes begehrt, sondern auch wegen der Herausforderung, die sie darstellen. Um die Bachforelle zu überlisten, brauchst Du Wissen über ihr Verhalten, ihre bevorzugten Lebensräume und die effektivsten Angelmethoden. Nun gut, das sollst Du bekommen.

Die richtige Ausrüstung

Ruten und Rollen

Das Spinnfischen mit leichtem Gerät eignet sich besonders gut, da für andere Arten der Angelei meist nicht genug Platz an den schmalen Flüssen und Bächen ist. Da die Bachforelle den Köder meist aggressiv attackiert, rate ich von Naturködern ab…zu viele Fische werden verangelt.

Für das Spinnfischen auf die Bachforelle sind leichte Ruten ideal. Eine Rute mit einer Länge von 1,80 bis 2,40 Metern und einem Wurfgewicht von 5 bis 15 Gramm bietet die Flexibilität, verschiedene Köder und Techniken einzusetzen. Kombiniert mit einer 1000er bis 2000er Rolle, mit einer möglichst hohen Übersetzung und einer fein einstellbaren Bremse bist Du bestens ausgerüstet.

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Für das Fliegenfischen auf die Bachforelle bietet eine Fliegenrute der Schnurklasse 6 die ideale Balance zwischen Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit. Dieses Setup ermöglicht es Dir, eine breite Palette von Fliegen und Techniken effektiv einzusetzen, von der filigranen Präsentation kleiner Trockenfliegen bis hin zum Werfen kleinerer Streamer.

Die Wahl einer Rute, Wurfschnur und Rolle, die auf die Schnurklasse 6 abgestimmt sind, zusammen mit einem 5x Vorfach, das etwa so lang wie die Rute ist, bildet ein ausgezeichnetes Allround-Setup für das Fischen mit der Fliege.

Fliegenrute mit gelber Schnur in Hand

Obwohl die Schnurklasse 6 für eine Vielzahl von Situationen geeignet ist, gibt es Umstände, unter denen eine Anpassung der Schnurklasse sinnvoll sein kann:

  • Schnurklasse größer als 6: Ideal für das Werfen schwerer Fliegen wie Streamer, das Erreichen hoher Reichweiten auf Seen oder großen Flüssen, das Werfen bei Wind und Situationen, in denen Fische schnell gedrillt werden sollen.

  • Schnurklassen niedriger als 6: Besser geeignet für das Werfen leichter Fliegen wie kleine Trockenfliegen, für kurze Distanzen, hohe Präzision und eine sanfte Präsentation der Fliege. Auch für spezielle Techniken wie das Euronymphing sind niedrigere Schnurklassen vorteilhaft.

Schnüre und Vorfächer

Eine monofile Schnur mit einer Stärke von 0,20 bis 0,25 mm ist für die meisten Situationen geeignet. Für das Spinnfischen auf Bachforelle empfiehlt sich ein Fluorocarbon-Vorfach mit einer Stärke zwischen 0,16-0,25mm , um die Scheu der Fische zu minimieren.

Fischst Du mit der Fliege empfehle ich Dir, wie bereits erwähnt, ein 5x Vorfach und eine Wurfschnur der Klasse 6.

Köder

Köderbox fürs Fliegenfischen

Die Auswahl des richtigen Köders ist entscheidend. Bachforellen ernähren sich von einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Insekten, Insektenlarven, kleinere Fische und Krebstiere. Beliebte Kunstköder sind:

  • Spinner und Blinker: Ideal, um große Flächen abzusuchen. Sie imitieren fliehende kleine Fische.

  • Wobbler: Effektiv in tieferen Gewässerabschnitten, wo sie träge Fische zum Anbiss verleiten können.

  • Fliegen und Nymphen: Für das Fliegenfischen, eine Methode, die besonders in klaren Gewässern erfolgreich ist.

Bekleidung beim Angeln auf Bachforelle

Beim Angeln auf die Bachforelle ist es super wichtig, dass du dich richtig anziehst, damit du nicht nur trocken bleibst, sondern auch bequem und sicher am Gewässer unterwegs bist. Hier sind ein paar Tipps, wie du dich am besten kleidest:

Wathose und Watstiefel

Watstiefel auf Steinen am Bach

Eine gute Wathose ist Gold wert, besonders wenn du direkt im Bach stehst. Atmungsaktive Wathosen sind klasse für warme Tage, während Neopren im Frühjahr oder Herbst schön warm hält. Dazu brauchst du Watstiefel mit gutem Profil, damit du nicht auf den glitschigen Steinen ausrutschst und sowohl auf dem Grund im Wasser als auch am Ufer gut im Schuh stehst. Filzsohle ist hier das Stichwort.

Schichtenprinzip

Zieh dich am besten in Schichten an. Starte mit einer Schicht, die Schweiß gut nach außen transportiert, darüber kommt dann was Wärmendes, und als Abschluss eine wasserdichte Jacke. So kannst du immer was an- oder ausziehen, je nachdem, wie das Wetter spielt.

UV-Schutz und Insektenschutz

Lange Ärmel und Hosen sind nicht nur gut gegen die Sonne, sondern halten auch nervige Mücken und Zecken fern. Es gibt sogar Klamotten, die schon einen UV-Schutz oder Insektenschutz eingearbeitet haben – echt praktisch!

Kopfbedeckung und Sonnenbrille

Eine Kappe oder ein Hut schützt deinen Kopf vor der Sonne. Eine polarisierte Sonnenbrille ist auch mega wichtig, nicht nur als Sonnenschutz, sondern sie hilft dir auch, die Fische im Wasser besser zu sehen.

Angeltechniken

Spinnfischen

Die Kunst des Spinnfischens liegt darin, den Köder lebensecht durchs Wasser zu führen. Beginnt mit einer gleichmäßigen Einholgeschwindigkeit und experimentiert dann mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Plötzliche Beschleunigungen gefolgt von kurzen Pausen können den Angriffsinstinkt der Forelle wecken, da sie den Köder als fliehende Beute wahrnimmt.

Ebenso wichtig ist die Anpassung der Tiefe, in der ihr den Köder führt. Bachforellen halten sich je nach Tageszeit, Wetterbedingungen und Jahreszeit in verschiedenen Wassertiefen auf. In den Morgen- und Abendstunden sowie an bewölkten Tagen sind sie eher in flacheren Bereichen zu finden, während sie sich bei hellem Sonnenlicht und klarem Wetter in tieferen, dunkleren Gewässerabschnitten aufhalten.

Fliegenfischen

Fliegenfischer hüfttief im Wasser

Das Fliegenfischen auf Bachforellen ist eine faszinierende und kunstvolle Angelmethode, die eine besondere Verbindung zwischen Angler und Natur schafft. Im Gegensatz zum Spinnfischen, wo der Köder das Gewicht für den Wurf liefert, ist es beim Fliegenfischen die Schnur selbst, die die leichte Fliege auf das Wasser trägt. Diese Technik ermöglicht eine sehr natürliche Präsentation der Fliege, was sie ideal macht, um vorsichtige oder schwer zu fangende Bachforellen zu überlisten.

Erfolgreiches Fliegenfischen hängt auch davon ab, das Wasser “lesen” zu können. Bachforellen bevorzugen bestimmte Bereiche im Gewässer, wie ruhige Pools hinter Felsen, Strömungskanten, wo schnelles und langsames Wasser aufeinandertreffen, und Bereiche unter überhängenden Ästen oder Büschen. Das Identifizieren solcher Hotspots und das gezielte Anwerfen kann die Erfolgschancen erheblich erhöhen.

Wann und wo angeln?

Das Angeln auf Bachforelle in kühlen, sauerstoffreichen Gewässern ist eine Erfahrung, die sowohl Kenntnis über den Lebensraum als auch über das Verhalten dieser geschätzten Fische erfordert. Die optimalen Zeiten, um die Rute auszuwerfen, sind in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, besonders während der wärmeren Monate, wenn die Forellen aktiver sind und sich in den kühleren Wasserschichten aufhalten.

Alpenbach im Herbst bei Sonnenschein

Beim Erkunden der Bäche und Flüsse ist es entscheidend, auf natürliche Strukturen wie umgestürzte Bäume, Felsvorsprünge oder tiefe Gumpen zu achten. Diese bieten nicht nur Schutz und Rückzugsmöglichkeiten für die Forellen, sondern sind auch reich an Nahrung. Doch um erfolgreich zu sein, sollte man nicht zu lange an einem Ort verharren.

Die Forelle ist ein Wanderfisch, der sich gerne und oft umherbewegt. Daher ist es ratsam, am Wasser “Meter zu machen”. Nach einigen Würfen an einem vielversprechenden Spot ist es empfehlenswert, weiterzuziehen und ein neues Revier zu erkunden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Bachforellenangeln ist die Richtung, in der man sich bewegt. Es ist ratsam, flussaufwärts zu laufen. Dies hat den Vorteil, dass man auf weniger misstrauische Fische trifft. Forellen, die aufgeschreckt werden, schwimmen meist flussabwärts. Indem man sich flussaufwärts bewegt, begegnet man also Forellen, die noch nicht durch Lärm oder Schatten gewarnt wurden, und “verschreckt” keine potenziellen Fänge, die weiter stromaufwärts warten. Achte an sonnigen Tagen aber auch immer auf den Schatten, den Du wirfst.

Waldbach im Sommer

Ab ans Wasser

Das Angeln auf Bachforellen ist eine faszinierende Angelei, die Angler aller Erfahrungsstufen herausfordert. Mit der richtigen Ausrüstung, den passenden Ködern und einer guten Technik kannst Du die Chance auf einen erfolgreichen Fang deutlich erhöhen. Denk daran, die Gewässer und ihre Bewohner mit Respekt zu behandeln, um die natürliche Schönheit und den Bestand der Bachforelle für zukünftige Generationen zu erhalten. Denk auch dran, dass Du nur etwas fängst, wenn Du auch am Wasser stehst, also ab ans Wasser mit Dir.

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